Methoden sind Werkzeuge für eine Aufgabe. Nicht weniger, nicht mehr. In diesem Glossar zum Thema geht es um Werkzeuge für Debatten.
Menschen glauben gerne, sie wären fähig, ein klärendes Gespräch zu führen, nur weil sie sprechen können und die Sprache der Anderen verstehen. Tatsächlich ist Kommunikation, das Gespräch in einer Gruppe, immer mit der Herausforderung verbunden, die Position der anderen Seite zu verstehen. Vor allem aber, um selbst verstanden zu werden.
Es gibt unterschiedliche Methoden, um eine Diskussion so zu planen, dass im Vorfeld Klarheit besteht, wie das Gespräch bzw. den Austausch geführt wird und auf welchem Weg ein Ziel erreicht werden soll.
Hier eine Sammlung verschiedener Kommunikationsmethoden bzw. Methoden, um eine Debatte konstruktiv und zielorientiert zu organisieren:
Oft werden Begriffe unpräzise bzw. ohne die nötige Abgrenzung verwendet. Daher hier als eine Art Einführung zum Themenkomplex Debatte ein generelle Diferenzierung der Disziplinen und damit Kompetenzebenen der Personen, die sich zu einem Gespräch bzw. einem Austausch treffen:
Multidisziplinarität
Interdisziplinarität
Transdisziplinarität
Direkt zu Konzept und Methoden für Debatten.
Grundsätzliche Struktur kommunikativer Phasen zwischen zwei oder mehr Parteien:
Kommunikative Chronologie
Jedes Gespräch bzw. jede Debatte zeichnet sich durch die Divergenz sowie die Spannung unterschiedlicher Positionen zu einem Thema aus. Die Dauer der Auseinandersetzung zweier oder mehrerer Parteien macht über die Zeit eine Chronologie des Ablaufs deutlich.
Typischerweise erkennt man dabei die mehr oder weniger grosse Bereitschaft zum argumentativen Entgegenkommen (Inhalte und Positionen werden akzeptiert und verändern die eigene Position) oder auch das Gegenteil. Im Grunde zeigt sich im Verlauf einer Debatte immer deutlicher die Bereitschaft bzw. die Fähigkeit einer, beider oder aller Parteien zu einem Konsens bzw. zu einer gegenseitigen Annäherung.

Kommunikative Fieberkurve
Jedes Gespräch bzw. jede Debatte zeigt im Moment der Auseinandersetzung der jeweiligen Parteien, vor allem jedoch in der Rückschau eine gewisse inhaltliche Dynamik bzw. eine Frequenz der inhaltlichen Positionen. Ich nenne dies gerne eine kommunikative Fieberkurve, da damit das zum Ausdruck kommt, was ein engagiertes Gespräch, vielleicht auch ein Disput in einer Sache im Kern bedeutet:
Das Ringen um die besten Argumente, vor allem jedoch die Flexibilität und Bereitschaft der jeweils anderen Seite nach einer gemeinsamen Lösung bzw. einer gewissen Annäherung und damit auch eine reflexive Haltung gegenüber dem gemeinsamen Themenfeld.

Kommunikativer Mittelwert
Würde man ein Gespräch bzw eine Debatte zu einen Thema empirisch bzw. semantisch auswerten und die vorgebrachten Argumente analysieren, dann sind oft die inhaltlichen Abweichungen in Bezug auf die den Mittelwert der Startpositionen interessant.
Je nach Thema lassen sich hier Rückschlüsse auf jene Gründe feststellen, warum das Gespräch bzw. die Debatte eine bestimmten inhaltlichen Verlauf genommen hat bzw. warum im Ergebniss die Kontrahenten die darauf folgende Schlussposition vertreten haben.

Kommunikative Transformation
Der kommunikative Mittelwert (Grafik davor) könnte auch Konsenslinie verstanden werden.
Gespräche und Debatten haben jedoch oft offene oder auch verborgene Informationen in Bezug auf die argumentativen Ausschläge (extreme Positionen), die zwar den Mittelwert nicht bedeutend verändern würden, jedoch für die Analyse des Diskurses zu einem Themenfeld unter Umständen bedeutender sind als die Betrachtung der Streuung aller Argumente.

Konzepte und Methoden für Debatten, die im Zusammenhang meiner Arbeit in der Lehre und als Berater entstanden:
One-Direction Debate
Carousell Debate (Debattenkarrusell)
Speed Debate
Slow Debate
Pong Debate
Venn Debate
Focus Debate
Canvas Debate
Weitere Modelle und Ansätze für Debatten, die im Original nicht methodisch von mir entwickelt wurden, die ich jedoch mit eigenen Ansätzen, Ideen und Impulsen variiert habe:
Multidisziplinarität
Multidisziplinarität bedeutet, dass sich Personen mit einer vergleichbaren Expertise (Kompetenzlevel der Disziplin) auf der Basis eines gemeinsamen Themas und möglicherweise auch eines vergleichbaren potenziellen Ziels austauschen.
Es geht dabei darum, die gegenseitig vorgestellten Erfahrungen bzw. Ergebnisse eines Themas zu vergleichen, auszuwerten und ggfs. voneinander abzugrenzen.
Wichtig: Es gibt keinen gemeinsamen methodischen, konzeptionellen oder zeitlichen Ablauf, da die partizipierenden Personen nicht unbedingt an einem gemeinsamen Projekt tätig sind.
Ein Beispiel:
Experten der Bauindustrie bzw. Architektur treffen sich mehr oder weniger zufällig auf einer Messe zum Thema Bauen. Alle haben in ihren Bereichen eine hohe Kompetenz (Professionalität). Sie tauschen sich vor dem Hintergrund ihrer Erfahrung aus und partizipieren an den jeweiligen Erkenntnissen und Erfahrungen der anderen.
Sie haben allerdings noch nie in einem Projekt (zum Beispiel beim Bau eines Hauses) miteinander gearbeitet.
Interdisziplinarität
Interdisziplinär bedeutet, dass sich ein Personenkreis mit einer vergleichbaren Expertise (Kompetenzlevel der Disziplin) in einem gemeinsamen Projekt und damit einem gemeinsamen Thema bzw. inhaltlichen und zeitlichen Ziel austauscht.
Es geht den beteiligten Personen darum, aus dem Zusammenwirken ihrer jeweiligen Kompetenzen das gemeinsam beste Ergebnis zu erzielen.
Wichtig: Es gibt einen gemeinsamen methodischen, konzeptionellen und zeitlichen Ablauf innerhalb eines gemeinsamen Projektes. Das Kompetenzlevel aller Beteiligten ist im Sinne einer möglichst effektiven Zielerreichung möglichst identisch.
Ein Beispiel:
Experten unterschiedlicher Gewerke treffen sich zu einem ersten Treffen. Das Ziel ist der Bau eines Hauses. Die unterschiedlichen Kompetenzen übernehmen, je nach den jeweiligen Themenschwerpunkten des komplexen Projektvorhabens, die Führung bzw. moderieren den Prozess in dieser Phase.
Das Ziel ist die optimierte Planung zur Fertigstellung eines gemeinsamen Projektes sowohl sachlich als auch in Bezug auf die Koordination der zeitlichen Abhängigkeiten der einzelnen Projektphasen.
Transdisziplinarität
Transdisziplinär bedeutet, dass Menschen mit unterschiedlicher Expertise und Kompetenz innerhalb eines gemeinsamen Projektanliegens phasenweise zusammenwirken und arbeiten.
Im Kern bedeutet dies die Integration verschiedener Sichtweisen und damit auch Bedürfnisse für ein gemeinsames Anliegen. Expertinnen und Experten suchen die Nähe bzw. das Gespräch zu Menschen, die in diesem Themenfeld keine bzw. wenig Kompetenz haben, jedoch als Betroffene einen wertvollen Erfahrungsbeitrag zu dem gemeinsamen Projektanliegen beitragen können.
Diese Beiträge werden idealerweise gleichrangig für den gemeinsamen Prozess in einem Projekt berücksichtigt, da sie als Bottom-up-Perspektive der Betroffenen bzw. nicht direkt Beteiligten neue Impulse bieten können.
Dabei kann es besonders wertvoll sein, Perspektiven und Positionen von Menschen aus unterschiedlichen kulturellen, sozialen oder zeitbasierten Hintergründen für ein Projektanliegen zu übersetzen.
Mit zeitbasiert meine ich sowohl Perspektiven von Menschen unterschiedlichen Alters, als auch Erfahrungen und Reflexionen von Menschen, die ein vergleichbares Alter haben, jedoch innerhalb eines bestimmten Zeitraums unterschiedliche Wahrnehmungen anbieten können.
Normalerweise würde man im Zusammenspiel von Innovation und Kreation hier von User Research sprechen und damit eine hierarchische Unterscheidung vornehmen. Der Input bzw. die Beiträge der befragten Betroffenen werden für ein Projektergebnis ggfs. berücksichtigt, jedoch entscheidet die in der Sache kompetentere Ebene.
Daher ist mir die Unterscheidung wichtig, dass transdisziplinär bedeuten sollte, alle Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer gleichrangig für ein gemeinsames Ergebnis zu berücksichtigen.
Damit meine ich im Kern einen heterarchischen Ansatz, der hierarchische Unterscheidungen der einzelnen Kompetenzlevels mit gleichrangigen Positionen (auf einer Ebene) so kombiniert, dass immer das herausragende (im Vergleich bekannter Resultate) und damit beste Ziel erreicht werden kann.
Ein Beispiel:
Es ist das Ziel, einen weitgehend neuen Ansatz für Bauen bzw. ein Bauwerk zu entwickeln, das in dieser Weise noch keine oder wenig Vorbilder hat (bzw. diese nur in Teilbereichen einzelner Aspekte des visionären Gebäudes).
Menschen mit sehr unterschiedlichen Perspektiven und Bedürfnissen treffen sich zu einem offenen und noch weitgehend spekulativen Austausch. Das Ziel ist die Beschreibung eines Gebäudes, das es in dieser Form, dieser Bauweise, vor allem aber mit diesem funktionalen Ansatz noch nie gegeben hat.
One-Direction Debate
Eine One-Direction Debate konterkariert im Prinzip den Ansatz einer Debatte. Schlicht aus dem Grund, da die jeweiligen Positionen nicht ausgetauscht werden, sondern nur eine Partei (Position) die Gelegenheit hat, innerhalb eines definierten Rahmens ihre Argumente vorzubringen bzw. die Partei der [spekulativen] Gegenposition damit zu konfrontieren.
Der grundlegende Vorteil dieser Form des Austausches liegt in der Festlegung der zeitlichen Formate bzw. der Form, wie die beiden (oder mehr) Parteien mit den jeweiligen Argumenten der anderen Seite umgehen bzw. diese die Gelegenheit zu einer Reaktion erhalten.
Beispiel für einen möglichen Ablauf:
Zwei Parteien, stellvertretend für zwei Positionen zu einem gemeinsamen Thema bzw. Themenfeld, haben festgelegte Zeiträume für die Vorbereitung, die unidirektionale Konfrontation mit den relevanten Argumenten aus einer Perspektive und die nachfolgende Verarbeitung.
Ein Framework für Zeiträume könnte ein 3 × 3-Format sein. Es gibt drei Minuten für die Vorbereitung für jene Partei, die dann die Gelegenheit hat, ihre Argumente möglichst präzise und sowohl nach Relevanz als auch nach einer idealen Dramaturgie geordnet in den nachfolgenden drei Minuten danach vorzutragen, also die andere Seite damit zu konfrontieren.
Anschliessend hätte jene Partei, die nur zuhören konnte, die Gelegenheit, die gehörten Positionen und Argumente zu verarbeiten, einzuordnen und für die Entgegnung zu verwenden.
Anschliessend gäbe es zum Beispiel 15 Minuten Pause, um das Gehörte und damit die damit verbundene Erfahrung schweigend zu verarbeiten.
Danach beginnt ein 3 × 3-Format für die vorab passive Gruppe. Auch hier sind die Zeitkorridore verbindlich. Sie sollen die jeweilige Konzentration in dieser Phase produktiv herausfordern.
Natürlich kann man so ein Format unterschiedlich gestalten. Andere, längere oder kürzere Zeiten bzw. auch Zeiträume unterschiedlicher Länge. Es kann die Gelegenheit geben, dass die passive Partei das Gehörte entweder schriftlich oder zeichnerisch dokumentiert (für den nachfolgenden Prozess).
Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, solange die Grundintention der unidirektionalen Konfrontation und konstruktiven Aufnahme nicht umgangen wird.
Carousell Debate (Debattenkarrusell)
Ein Debattenkarussell fordert die Teilnehmerinnen und Teilnehmer heraus, ihre jeweiligen Positionen in einer Art Rollenspiel zu verlassen und ohne Unterbrechung und Vorbereitung nahezu gegenteilige, wenigstens jedoch stark veränderte Argumente für den laufenden Prozess der Auseinandersetzung unter einem gemeinsamen Thema zu finden.
Menschen, geschult in einem Bildungssystem, das vor allem die Vorbereitung auf eine Aufgabe schätzt, die dann repetitiv und möglichst identisch wieder abgegeben werden soll, legen im Laufe ihres Lebens eine stetig wachsende Menge an Meinungs- und Haltungsfragmenten ab und können diese oft ohne grosse Vorbereitung abrufen. Ein grosses Thema, eng verwoben mit der Notwendigkeit von Schutzräumen. Darum geht es hier nicht.
Doch wie passt das zu der Methode eines Debattenkarrusell?
Um alle Plätze auf dem Karrusell besetzen zu können muss es mindestens sechs Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer geben.
Die grundlegende Idee ist, dass entweder zu einem bestehenden Thema oder zu einem Thema, auf das sich die Gruppe einigt, die Personen Rollen zugewiesen bekommen (Akteure).
Jede Rolle steht für eine bestimmte Position unterschiedlicher Intensität zum Thema. Innerhalb eines festen Zeitfenster tauschen sich alle Personen auf ihren jeweiligen Positionen aus.
Nach diesem Zeitfenster wechseln die Personen ihre Position im Kreis und damit auch ihre Position zum Thema.
Beispiel für einen möglichen Ablauf:
Den einzelnen Personen wird eine der folgenden Positionen nach einem Zufallsprinzip zugewiesen:
PRO-EXTREM: Die Person vertritt eine relativ radikale, eine klare und eindeutige PRO-Position. Diese Haltung soll durchaus starr und unverbrüchlich in der Gruppe eingebracht werden. Es geht hier auch darum, die anderen in der Debatte mit robusten Argumenten herauszufordern.
PRO-MODERAT: Die Person vertritt eine in der Tendenz klare Position, diese jedoch abgeschwächt und mit einer gewissen Offenheit für Gegenargumente. Die Eindeutigkeit der Grundhaltung zum Thema wird aber nicht verlassen, es werden lediglich moderatere bzw. konstruktivere Meinungen vertreten.
FACILITATOR: Die Person nimmt an der Debatte mit dem Versuch teil, Themen und Postionen zu vernetzen und ggfs. Gemeinsamkeiten verhandelbar zu machen. Die eigenen Haltung spielt nur indirekt eine Rolle. Es geht um den bestmöglichen Ausgleich und die Synthese aller Positionen.
CONTRA-MODERAT: Die Person (Gegenposition zu PRO-MODERAT) vertritt eine in der Tendenz klare Position, diese jedoch abgeschwächt und mit einer gewissen Offenheit für Gegenargumente.
Die Eindeutigkeit der Grundhaltung zum Thema wird aber nicht verlassen, es werden lediglich moderatere bzw. konstruktivere Meinungen vertreten.
CONTRA-EXTREM: Die Person (Gegenposition zu PRO-EXTREM) vertritt eine relativ radikale, eine klare und eindeutige CONTRA-Position. Diese Haltung soll durchaus starr und unverbrüchlich in der Gruppe eingebracht werden. Es geht hier auch darum, die anderen in der Debatte mit robusten Argumenten herauszufordern.
FREIES RADIKAL: (konstruktive Provokation): Die Person wechselt, je nach dem Stand der Debatte, die argumentativen Seiten, damit die vorgetragene Meinung bzw. Haltung und befeuert damit das Gespräch. Es geht dabei auch um eine konstruktive Form der Provokation mit dem Ziel, den thematischen Austausch spannend zu gestalten.
Bei einem grösseren Personenkreis kann die Funktion der DOKUMENTATION integriert werden. Dabei ist es die Aufgabe dieses erweiterten Personenkreises, alle relevanten Argumente der Diskutant:innen zu sammeln um diese nachfolgend als Reflexion zur Debatte allen zur Verfügung zu stellen.
Idealerweise sind diese Einzelaspekte aus der Debatte einer Position im Kreis des Diskurses abgelegt bzw. zuordenbar.
Der Name Debattenkarrusell erhält nun seinen Sinn, indem die Debatte in frei festlegbare Zeitfenster unterteilt wird. Idealerweise nicht kürzer als drei Minuten und nicht länger als 15 Minuten.
Nach diesen Zeitfenstern wird der Austausch gestoppt und die Teilnehmer:innen wechseln im Uhrzeigersinn zwei Positionen weiter (PRO-EXTREM > CONTRA-EXTREM, FACILITATOR > CONTRA-MODERAT, CONTRA-EXTREM > FREIES RADIKAL, CONTRA-MODERAT > PRO-MODERAT, FREIES RADIKAL > PRO-EXTREM, PRO-MODERAT > FACILITATOR).

Nun wird die Debatte mit identischen Zeitfenster jedoch neuen Personen auf neuen Positionen weitergeführt. Diesen Durchgang sollte man noch einmal fortsetzen, damit alle Personen tatsächlich herausgefordert werden, eine komplett neue Rolle (Position) vertreten zu müssen.
Mehr als fünf Zeitfenster wären jedoch vermutlich zu ermüdend.
Idealerweise nutzt man ein weiteres Zeitfenster nach einer Session zur gemeinsamen Reflexion der in diesem Debattenkarrusell gemachten Erfahrungen als offenen Austausch.
Speed Debate
Die Methode Speed Debate hat das Ziel, innerhalb einer charakteristischen Haltung bzw. Position und unterschiedlicher Themen in mehreren der dafür zur Verfügung stehenden Zeitfenster immer weiter zu kürzen, um damit die Konzentration und Fokussierung zu stärken.
In Debatten, wie in jedem kommunikativen Austausch, ist die Zeit immer begrenzt. Oft fallen einem die besten Argumente erst nach der Auseinandersetzung mit anderen ein. Eine bewusste Priorisierung bzw. Klärung der Relevanz einzelner Argumente während einer Debatte ist eine Herausforderung, die oft nur mit einer gewissen Erfahrung und der zwischenzeitlichen Platzierung vorab erprobter Aussagen funktioniert.
Mit der Methode Speed Debate soll die Kompetenz gestärkt werden, im Gespräch bzw. dem fokussierten Austausch in definierten Zeitfenstern die eigene Position bzw. die Position in einer gewählten oder zugewiesenen Rolle prägnant und mit der Aufmerksamkeit für die Priorität einer einzelnen Aussage, aber auch in Bezug auf die Dramaturgie des Zusammenspiels mehrerer Aussagen im Blick zu behalten.
Beispiel für mögliche Positionen:
Es werden vier Positionen zugewiesen (oder per Los entschieden). Jede einzelne Position muss von einer Person vertreten werden. Es sind auch Paare oder kleine Gruppen (drei bis vier Personen pro Gruppe/Position) möglich. In keinem Fall sollten die einzelnen Positionen von einer unterschiedlichen Zahl von Personen vertreten werden (ausser, damit kann ein bestimmtes Ziel bzw. eine Absicht begründet werden).
PIONIERE: Die erste Position (eine Person, ein Paar oder eine kleine Gruppe) steht für PIONIERE.
Die Position vertritt eine radikale und vor allem eine neugierige Haltung, die Veränderungen bzw. allem Neuen sehr offen gegenübersteht.
MITLÄUFER: Die zweite Position steht für die MITLÄUFER. Diese Vertreterinnen und Vertreter sind grundsätzlich interessiert, doch immer etwas unsicher, ob sie bei allen Neuerungen und Veränderungen von Beginn an dabei sein sollten.
Diese Position ist relativ volatil. Es gibt meist die Möglichkeit der Entscheidung in die eine oder die andere Richtung. Wenn kein Argument bzw. keine Dynamik eine Richtung für eine Entscheidung ermöglicht, wird meistens eine neutrale Haltung vertreten bzw. es wird eine Entscheidung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
KRITIKER: Diese Position steht für die KRITIKER, die Veränderungen grundsätzlich skeptisch gegenüberstehen. Damit wird auch eine im Wortsinn konservative Position vertreten.
Allerdings gibt es damit verbunden auch Überzeugungen, die aus Gründen der Nachhaltigkeit bzw. der Verantwortung (zb. im Umgang mit Ressourcen) eine ablehnende bzw. kritische Haltung einnehmen.
BEOBACHTER: Diese Position steht für eine eher distanzierte bzw. auch aus Gründen möglicher fehlender Kompetenz in einem Thema auch eine neutrale oder reflexive Sicht. Das sind die BEOBACHTER.
Diese Position steht sinnbildlich auch für eine schweigende Gruppe bzw. die oft sogenannten schweigende Mehrheit. Bei dieser Debattenmethode erhält die Gruppe aber eine Aufgabe:
Diese Position (Person, Paar oder Kleingruppe) nimmt zwar an der Debatte selbst nicht aktiv teil, es werden jedoch die unterschiedlichen Inhalte der Debatte selbst dokumentiert. Dabei geht es nicht um ein stringentes Verlaufsprotokoll der ausgetauschten Argumente, sondern lediglich um eine Dokumentation der auffälligsten Highlights. Auch wenn die Argumente der aktiven Teilnehmer:innen möglichst präzise wiedergegeben werden sollten, so ist die Wahl der Highlights durchaus subjektiv durch die BEOBACHTER ausgewählt.
Beispiel für einen möglichen Ablauf:
Entweder als Vorgabe oder als Ergebnis eines vorausgegangenen Klärungsprozesses sollen mindestens drei (nicht mehr als fünf) sogenannte WAS WÄRE, WENN…-FRAGEN vorliegen. Je nach dem Debattenziel können sich diese prospektiven Fragen mit einem gegenwärtigen Thema bzw. einer Herausforderung unserer Zeit beschäftigen oder auch einen mutigen bzw. langfristigen Blick in die Zukunft wagen.
Mit der WAS WÄRE, WENN…-FRAGE steuert die Gruppe bzw. die übergeordnete Moderation auch die Radikalität einer thematischen Überschrift.
Die Debattenmethode Speed Debate verfolgt das Ziel, für die einzelnen Runden den Teilnehmer:innen nur begrenzte Zeit zur Verfügung zu stellen und diese Zeiträume im Verlauf immer weiter zu begrenzen. Beispiel:
Runde 1: 12 Minuten
Runde 2: 9 Minuten
Runde 3: 6 Minuten
Wie schon empfohlen sollten nicht mehr als fünf Runden geplant werden, da diese zu ermüdend werden. Zum anderen sollten die Zeiträume für die einzelnen Runden nicht länger als 15 Minuten bzw. kürzer als drei Minuten sein.
Die Intention ist, dass sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Positionen in der ersten Runde etwas warmlaufen können. Ab der zweiten Runde wird es intensiver und damit auch fokussierter (unter Umständen auch etwas oberflächlicher in Bezug auf die Qualität der Argumente).
Wichtig ist, dass die Unterschiede der Diskussion in den unterschiedlichen Zeiträumen deutlich werden bzw. als Erfahrung wahrgenommen werden.
Eine Verkürzung der verfügbaren Zeit führt zwangsläufig dazu, dass schneller die relevanten Positionen und Argumente sortiert und präsentiert werden müssen. Das betrifft auch die Dramaturgie der Argumente bzw. der stärksten Positionen zu einem Thema.
Wichtig ist, dass die Rollen über den gesamten Ablauf (drei bzw. max. fünf Runden) gleichbleiben. Ebenfalls wichtig ist der Hinweis an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass sie zum einen ihre Position verteidigen, zum anderen jedoch darauf achten sollen, dass jede und jeder auch an der Debatte teilnehmen kann und damit eigene Zeit erhält. Eine Frage der Kultur des Miteinander.
Anschliessend ist es empfehlenswert, dass sich die ganze Gruppe zu dem Prozess bzw. den gemachten Erfahrungen kurz austauscht. Aber auch das nur als kurzes Statement und nicht als eine neue bzw. komplexe Diskussion zum Ablauf selbst.
Slow Debate
Debatten sind heute oft davon gekennzeichnet, dass sie einer relativ offensiven, manchmal auch aggressiven Form des Austauschs von Argumenten gleichkommen.
Je nach dem jeweiligen Format entsteht leicht der Eindruck einer Hetzjagd, in der die immer stärker unter Druck geratende Partei bzw. Person irgendwann so in die Enge gedrängt wird, dass sie entweder selbst aggressiver wird und entsprechend reagiert oder aufgibt (was ja das Ziel einer Hetzjagd ist).
Die Debattenmethode Slow Debate will genau das Gegenteil dieser Stresssituation. Hier geht es darum, bewusst und mit Bedacht (im Sinne des Wortes) der anderen Seite Zeit zum Nachdenken zu geben.
Die zentrale Idee besteht sogar darin, dass man sich über die Dauer der Pausen zum Nachdenken und Reflektieren dessen, was die andere Seite an Argumenten vorbringt, einigt und diese dann auch im Verlauf des Gespräches einhält.
Beispiel für einen möglichen Ablauf:
Diese Debattenmethode Slow Debate eignet sich gut für grössere Gruppen, die sich zu einem Thema austauschen. Allerdings würde ich eine Gruppengrösse von mehr als sieben bis acht Personen nicht empfehlen.
Ein gemeinsames Thema ist entweder vorgegeben oder es wird von einer moderierenden Person eingebracht, ist also der Gruppe der Diskutierenden noch nicht bekannt.
Die Gruppe einigt sich auf Pausen zwischen den einzelnen Argumenten. Alternativ werden die Pausen durch eine externe Moderation vorgeben.
Beispielsweise wird festgelegt, dass zwischen jedem Beitrag 30 Sekunden vergehen müssen, in denen alle in der Gruppe die Argumente bzw. Gedanken der anderen Seite wirken lassen, darüber nachdenken und versuchen, damit dem Anliegen der anderen Partei wirklich gerecht zu werden.
Eine längere Nachdenkpause als eine Minute ist allerdings nicht empfehlenswert.
Auch die Gesprächszeit pro Partei (Person) und damit die Zeit für das Argument bzw. den Gedanken sollten begrenzt werden.
Es geht aber gerade nicht um die Geschwindigkeit, nur kurz sprechen zu dürfen, sondern genau das Gegenteil.
Es soll vereinbart werden, dass jede Partei mindestens ein oder zwei Minuten einen Gedanken in Ruhe formulieren soll, darin Pausen machen darf und natürlich währenddessen nicht gestört wird. Längere Zeiträume als fünf Minuten pro Beitrag zu einem Thema sollten allerdings vermieden werden.
Das Ziel dieser Debatte ist, den Unterschied wahrzunehmen, der dann entsteht, wenn plötzlich Zeit zum Nachdenken eingeräumt wird, wenn niemand Druck macht, schneller reagieren zu müssen.
Und wenn man auch einfach mal passen darf und damit nur zuhört.
Das bedeutet, die Personen einer Gruppe hören dem Beitrag einer Partei bzw. Person ruhig und aufmerksam zu. Die Reflexionspausen gelten anschliessend für alle. Danach können sich Einzelne mit Handzeichen melden, dass sie dazu gerne etwas sagen würden. Danach beginnt eine neue Pause.
Es wird bei dieser Debattenmethode schnell klar, wie schwer es sein kann, die Pausen auszuhalten bzw. diese Zeiträume tatsächlich zum Reflektieren zu nutzen. Daher kann es sinnvoll sein, dass die Gruppe sich während der Debatte zwischendurch auf neue Zeiträume des Nachdenkens einigt.
Natürlich sind auch hier Variationen der Debattenmethode Slow Debate vorstellbar, sofern sie den Kern des Ansatzes nicht grundsätzlich in Frage stellen.
Pong Debate
Das Prinzip von Pong (Anlehnung an ein Videospiel von Atari aus dem Jahr 1972) ist, den Ball möglichst lange im Spielfeld zu halten. Gleichzeitig ist es das Ziel der einen Partei, die andere Seite zu überlisten und damit zu erreichen, dass der Ball nicht zurückgespielt werden kann.
Damit verbunden sind zwei wesentliche Aspekte: Wenn der Ball nicht zurückkommt, macht das Spiel für beide Parteien keinen Sinn. Auch nicht für die Seite, die offensichtlich kompetenter ist.
Auf der anderen Seite erhält das Spiel seine Spannung und Dramatik durch eine gewisse Spieldauer und das Mitfiebern für die eine, die andere oder beide Parteien.
Besonders spannend ist, wenn die Dynamik des Spielverlaufs mit der Zeit zunimmt und damit immer deutlicher die Unterschiede beider Spieler:innen, deren Taktik und besondere Kompetenz, aber auch individuellen Schwächen, die von aussen immer deutlicher werden und damit erkennen lassen, wer von beiden als Sieger vom Spielfeld gehen wird.
Noch einmal zur Klarstellung: Natürlich ist es das Ziel beider Parteien, die Auseinandersetzung zu gewinnen. Es ist jedoch auch klar, dass eine Spielerin nur gegen einen Spieler antritt, der auf einem vergleichbaren Niveau spielt und damit vergleichbare Kompetenzen hat.
Wenn wir diese Idee bzw. diesen Ansatz auf eine Debatte übertragen, ergeben sich folgende Möglichkeiten, wie sich dies als Methode anwenden lässt.
Beispiel für einen möglichen Ablauf:
Idealerweise sind an dieser Debattenmethode nur zwei Personen beteiligt. Es ist auch vorstellbar, dass pro Position zu einem Thema zwei oder drei Personen mitmachen. Dann jedoch wäre es vorteilhaft, wenn pro Seite eine führende Person die Verantwortung übernimmt, die Dramaturgie des Ablaufs (Austausch der Argumente) so zu steuern, dass der Ball im Spiel bleibt.
Das bedeutet hier, das Thema der Debatte auf einem konzentrierten und fokussierten Level zu halten.
Bei dem Spiel Pong geht es darum, den hin- und herbewegenden Ball immer so über einen überraschenden Winkel abzulenken, dass die andere Seite schnell reagieren muss, damit dieser nicht verpasst wird.
Übertragen auf die Debattenmethode hier bedeutet dies, die Argumente so im Austausch zu wechseln, dass die andere Seite jeweils schnell reagieren muss. Sie muss konzentriert bleiben, um mit einem starken Gegenargument zu kontern.
Das Verpassen des Balls bei Pong entspricht bei der Debattenmethode Pong der vereinbarten Zeit, die eine Partei für ein kraftvolles Gegenargument nutzen darf. Wird die Zeit überschritten, dann gilt das als Verlust des Arguments (Ball) bzw. hier: Die andere Seite hat einen Punkt gewonnen.
Wichtig: Man darf nur mit einem passenden Argument kontern, das zum Thema passt, und jedes Argument darf nur einmal verwendet werden.
Ggfs. ist es sinnvoll, eine unabhängige Instanz (von aussen) im Zweifel darüber entscheiden zu lassen, ob das Argument die nötige Qualität hat, dass die Gegenseite darauf reagieren muss.
Man kann dafür eine gewisse Anzahl von Einsprüchen vereinbaren (zb. drei), in der eine der beiden Parteien bei der neutralen Schiedsperson Einspruch erhebt, die dort zu treffende Entscheidung jedoch akzeptieren muss. Während des Einspruchs pausiert die Restzeit der Gegenseite.
Die Partei der Gegenseite sollte allerdings bedenken, dass diese Restzeit natürlich nicht wirklich pausiert, sondern die andere Seite damit mehr Zeit zum Nachdenken hat.
Es ist daher sinnvoll, die Einsprüche strategisch zu nutzen.
Die Spannung der Debatte entsteht über die vereinbarten Zeiten, welche eine Seite für die Reaktion (Gegenargument) nutzen kann, die Anzahl der Einsprüche bei einer neutralen Schiedsstelle und den Gesamtzeitraum, der pro Debattenrunde festgelegt wurde.
Natürlich kann die Methode mit eigenen Ideen und Variationen noch verändert werden.
Venn Debate
Das Venn-Diagramm hat seinen Namen von dem englischen Mathematiker John Venn, 1834 – 1923. Das nach ihm benannte Diagramm verfolgt die Idee, die proportionale Verteilung von Mengen grafisch darzustellen. Wer noch etwas tiefer in das Thema einsteigen möchte, kann sich auch mit Leonard Euler, 1707 – 1783 und seiner Diagramm- bzw. Graphentheorie beschäftigen.
Kurz erklärt und im Prinzip ganz einfach, werden mindestens zwei Kreise überlappend angeordnet. Damit entsteht eine [mathematisch] Schnittmenge. Ich spreche hier eher von Gemeinsamkeit, von [gegenseitiger] Ergänzung oder auch von Partizipation. Weiter unten findet ihr dazu eine Grafik.
Je nach der inhaltlichen Komplexität kann ein Diagramm auch aus drei Kreisen (so kennt man vorwiegend das Venn-Diagramm) oder aus vier Kreisen bestehen. Mehr Kreise und deren Überlappungen sind eher unübersichtlich und haben wenig Vorteile.
Die Grundidee der Venn Debate besteht darin, dass man jedem der Kreise eine Position, Haltung bzw. Meinung zuordnet. Damit – wenn wir hier von einem Diagramm mit drei Kreisen ausgehen – werden deutlich unterscheidbare, ggfs. auch kontradiktorische Positionen gegenübergestellt und in der Folge verhandelt bzw. diskutiert.
Beispiel für einen möglichen Ablauf:
Für jeden Kreis wird eine Position bzw. eine eigene Kategorie unterhalb des gemeinsamen Themen- und Diskussionsfeldes definiert.
Generell ist eine Venn Debate vor allem ein gemeinsamer Diskurs zu einem Thema bzw. der Suche nach einer Lösung zu einer Problembeschreibung, an der alle Parteien ein vergleichbares Interesse haben.
An dem Diskurs sollten nicht mehr als sieben bis maximal 10 Personen teilnehmen, da der Ablauf sonst zu unübersichtlich werden könnte.
Einzelne Teilnehmerinnen oder Teilnehmer können sich einer Position bzw. Kategorie zuordnen. Grundsätzlich ist jedoch der Ansatz der Venn Debate, dass sich alle mit allem beschäftigen sollen.
Das Ziel ist nicht die Festigung bzw. Fixierung einer Seite, sondern die Suche nach möglichst vielen Aspekten bzw. Argumenten, die sowohl nur für eine Position (Kategorie) gültig sind, als auch die Gemeinsamkeiten zwischen zwei oder allen (hier drei) Kreisen herausstellen.
Die Klärung der Gemeinsamkeiten ist das Ziel der Debatte.
Allerdings ist die Betrachtung der unterschiedlichen Verteilungen (Mengen) zueinander und die damit verbundenen Schlussfolgerungen noch wichtiger.
Dies ist das eigentliche Ziel der Venn Debate.
Je nachdem, wie man das finale Ergebnis der gemeinsamen Debatte interpretiert bzw. liesst, gibt es verschiedene Perspektiven.
1. Die Schnittmenge zwischen zwei bzw. drei (max. vier) Kreisen bildet eine eigene Kategorie von Gemeinsamkeiten.
2. Die Kombination zweier Positionen bzw. Kategorien zusammen mit der Schnittmenge bildet ein gemeinsames neues Feld, aus dem sich Schlüsse ziehen lassen.
3. Der gemeinsame Diskurs der Debatte kann aufschlussreich sein, um eine Position bzw. Kategorie besonders neu von den anderen zu differenzieren (schärfen).
4. Diese Präzisierung einzelner Positionen bzw. Kategorien kann auch zwischen zwei oder mehreren Kreisen durch die Betrachtung aller Aspekte deutlicher werden.
5 Es ist darüber hinaus vorstellbar, dass aus der Präzisierung einer Position bzw. Kategorie deutlich wird, dass man einiges übersehen hat und man das Betrachtungsfeld (Umfeld) erweitern sollte.

Auch wenn sich einzelne Personen auf eine Position konzentrieren (als Möglichkeit), so geht es bei der Venn Debate nicht um eine konfrontative Auseinandersetzung zu einem Themenkomplex, sondern um die gegenseitige Unterstützung auf der Suche nach möglichst vielen Aspekten, die das Gesamtbild durch die Herausarbeitung von Unterscheidungen und Gemeinsamkeiten präzisieren.
Natürlich kann die Methode mit eigenen Ideen und Variationen noch verändert werden.

Focus Debate
Im Grunde sollte jede Debatte fokussiert sein. Allerdings kümmert sich – sehen wir mal von einer aufmerksamen und professionellen Moderation ab – kaum jemand darum.
Die Debattenmethode Fokus Debate hat zum Ziel, das Prinzip einer Uhr mit dem einer Zielscheibe so zu verbinden, dass der Verlauf einer Diskussion bzw. eines Diskurses zu einem Thema visuell dargestellt und damit verfolgbar ist.
Jedes Gespräch, jede Auseinandersetzung zu einem Thema braucht die Spannung zwischen der Fokussierung auf das ausgewiesene Thema sowie die Abweichung, die Konzentration auf sogenannte Nebenschauplätze, auf Vergleichbares und damit Aspekte, die irgendwie mit dem Kernthema zusammenhängen.
Das Problem ist, dass die Diskutantinnen und Diskutanten sich diese Dynamik oft nicht klar machen und dann am Ende einer Debatte feststellen, dass der eigentliche Fokus aus dem Blick geriet und man auf kaum mehr nachvollziehbaren Wegen bei einem anderen Thema gelandet ist.
Die Fokus Debate soll über einen methodischen Ansatz eine Unterstützung sein, dass nach dem Ablauf vorab festgelegter Zeitsegmente die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine gemeinsame bzw. individuelle Einschätzung abgeben, wie fokussiert der Diskurs innerhalb des Zeitfensters war.
Beispiel für einen möglichen Ablauf:
Bei der Focus Debate muss ein eindeutiges und von allen Diskutantinnen und Diskutanten bestätigtes Thema vorab festgelegt sein. Es muss ein Anliegen sein, bei dem alle einen Beitrag leisten können bzw. ein eigenes Interesse mit der Debatte verbinden.
Danach wird ein festes Zeitfenster für die gesamte Debatte vereinbart. Dieser Zeitraum wird in mindestens vier und idealerweise nicht mehr als acht Zeitsegmente unterteilt (Grafik dazu unten).
Es gibt nun drei Möglichkeiten, wie diese Zeitsegmente genutzt werden können, um innerhalb oder nach dem Ablauf der festgelegten Zeit zu klären, wie fokussiert die Debatte in dieser Phase war.
In der ersten Version wird die Debatte nach Ablauf des Zeitfensters kurz unterbrochen und alle Diskutant:innen stimmen gemeinsam ab oder einigen sich auf eine Position auf dem Radius des Kreises (Zeitsegment): Je näher die Position zum Kreismittelpunkt bestimmt wird, desto fokussierter wird die Debatte wahrgenommen. Wenn die Position näher an den Rand des Kreises rückt, desto weniger fokussiert ist die Debatte (subjektive Wahrnehmung).
In einer zweiten Version einigt sich die Gruppe nicht auf eine gemeinsame Position, sondern jede Teilnehmerin bzw. jeder Teilnehmer definiert eine eigene Position. Hierfür ist es sinnvoll, dass dafür individuelle Farben pro Person festgelegt werden.
In einer dritten Version einigt sich der Personenkreis der Debatte auf eine unabhängige Person bzw. kleine Gruppe, die nach Ablauf eines Zeitfensters die Festlegung (mehr oder weniger Fokus der Debatte) als eine Art Jury trifft.
In Ergänzung dazu ist es denkbar bzw. möglich, dass in den einzelnen Zeitsegmenten Kommentare beigefügt werden, um die jeweilige Festlegung einer Position zum Kreismittelpunkt zu begründen.
Am Ende der Debatte und damit am Ablauf aller Zeitfenster (Segmente) können die fixierten Punkte mit einer Linie verbunden werden.
Damit wird deutlich, in welcher Rhythmik die Debatte (Fokussierung auf das eigentliche Thema) geführt wurde und ob es Phasen gab, in denen das zentrale Thema stärker und damit konzentrierter diskutiert wurde.
WICHTIG: Es ist nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal, dass eine Debatte fokussiert war. Es kann im Gegenteil ein Vorteil sein, dass das zentrale Thema nur ein Impuls war, um abzuschweifen, um andere Themen stärker in den Mittelpunkt des Interesses zu führen.
Ggf. führt diese Form der visuellen Bewusstmachung eines Diskurses dazu, dass das Diskussionsfeld das Thema (die Nabe des Gespräches, um die die Auseinandersetzung rotiert) verändert.
Und damit einen neuen Interessenfokus definiert.
Natürlich kann die Methode mit eigenen Ideen und Variationen noch verändert werden.

Canvas Debate
Eine Canvas Debate ist vor allem für anspruchsvolle und komplexe Themenfelder geeignet. Dabei ist es wichtig, dass die Diskutantinnen und Diskutanten gewisse und tiefgehende Kompetenzen mit in die Debatte bringen bzw. diese mindestens zu einzelnen Themenfeldern einbringen können.
Grundsätzlich macht eine Canvas Debate immer dann Sinn, wenn ein Themenfeld eine gewisse Komplexität zu überschreiten droht und eine Sortierung der Inhalte, Argumente und Positionen parallel zu Debatte bzw. der Diskussion einen Mehrwert bietet.
Damit ist eine Canvas Debate strenggenommen auch eine Workshopmethode und nicht ausschliesslich einer diskursiven Debatte zuordenbar.
Beispiel für einen möglichen Ablauf:
Das gemeinsame Thema sollte so präzise wie möglich beschrieben sein. Ist dies nicht mit einer kurzen Überschrift machbar, dann kann auch eine Projektfrage bzw. die Formulierung der Herausforderung zum Thema notiert werden.
Dabei sollte das Problem bzw. der Fokus des Themas, die möglichen Betroffenen bzw. die Sache und der Kontext beschrieben werden, der im Umfeld des Themas vorgefunden werden kann.
Der Canvas selbst (siehe dazu auch die Beispielgrafik unten) besteht aus einzelnen Feldern, die im Verlauf der Debatte mit den zentralen Argumenten gefüllt werden können. Dabei geht es nicht um eine lückenlose Dokumentation der Diskussion, sondern um die (auch subjektive) Auswahl der wichtigsten Argumente bzw. relevanten Aspekte zum Thema.
Die Form der Themenfelder kann zum Ausdruck bringen, ob hier eine vertikal oder horizontal verbindende Themenklammer vermutet wird.
Mit Blick auf die Grafik unten steht das Themenfeld E für die Themenfelder A, B, C und C.
Das Themenfeld F wiederum für alle anderen.
Damit kann man für den Diskurs zum Ausdruck bringen, welche speziellen Einzelthemen in Verbindung zu eher generellen bzw. übergreifenden Perspektiven zu einem Thema stehen.
Wie schon erklärt, ist eine Canvas Debate eher eine Methode, die sich im Rahmen eines Workshops für einen gemeinschaftlichen Austausch eignet und nicht bzw. deutlich weniger Schauplatz für divergente Positionen sein will.
Ob die einzelnen Aspekte und Argumente vor dem Austausch in der Gruppe im Rahmen einer stillen Phase aller teilnehmenden Personen gesammelt werden oder während der Debatte zum Thema selbst, ob es unabhängige Personen gibt, die diese Aufgabe übernehmen, dies, wie auch die Frage nach dem richtigen Zeitraum für die Debatte ist abhängig vom Thema und bekommt hier keine besondere Empfehlung.
Natürlich kann die Methode mit eigenen Ideen und Variationen noch verändert werden.

Open Space
Open Space ist eigentlich keine Debattenmethode, sondern eher ein Format für eine Konferenz. Im Wortsinn des Titels geht es um eine möglichst offene und für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktivierende Grundidee. Da so ziemlich alles möglich ist, was im Rahmen von Debatten, Diskursen bzw. generell Workshops und allgemein den Ansätzen, die entstehen, wenn Menschen zusammenkommen und sich mit einem oder mehreren Themen auseinandersetzen, entstehen kann. Die Methode Open Space entzieht sich damit einer wie auch immer vorstellbaren Fixierung.
Trotzdem gelten einige Grundbedingungen: Es gibt ein gemeinsames Rahmenthema, zu der alle Personen, die an dieser Konferenzform teilnehmen, ihre individuellen Beiträge in selbstbestimmten Gruppen erarbeiten.
Diese Gruppen sind fluide Strukturen. Es gibt keine Pflicht zur Anwesenheit. Alle Teilnehmerinnen können sich frei bewegen, was einen sozialen Effekt zur Folge hat, da die Freiheit der Teilnahme oder Nichtteilnahme von jeder Person zu verantworten ist.
Open Space ist ein Format, das beachtliche Ergebnisse als Resultat der gemeinsamen Arbeit erzeugen kann, es wird jedoch nichts erzwungen. Das Vertrauen in die Offenheit und die Spekulation über die Qualität der Beiträge einzelner Teilnehmer:innen bzw. den von ihnen organisierten Teilgruppen sind das Ergebnis bzw. die Bedingung für das Format selbst. Das Scheitern gehört damit als [indirekt] produktives Ergebnis dazu.
Beispiel für einen möglichen Ablauf:
Das gemeinsame Rahmenthema wird von einer Moderation (einer, maximal drei Personen) vorgestellt. Es ist essenziell, dass alle Personen der Veranstaltung von diesem Thema betroffen sind, sie daran Interesse haben bzw. einen Beitrag leisten können und wollen.
Die Raumsituation ist eine Bedingung für den Erfolg. Ohne genügend räumliche Möglichkeiten und Materialien, die den einzelnen Gruppen zur Verfügung gestellt werden, ist das Format nicht möglich.
Nach der Vorstellung des Rahmenthemas werden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert, ihre damit verbundenen Aspekte einzubringen. Diese werden gesammelt und im Anschluss in einer Art Themenmarktplatz strukturiert.
Auf dieser Grundlage werden freiwillige Teilgruppen gebildet, die sich ohne festgelegte Zeiträume zurückziehen. Die Teilnahme an diesen Gruppen ist offen, das heisst, es gibt keine Pflicht zur konstanten Teilnahme. Nach dem sogenannten Gesetz der zwei Füsse können alle von Gruppe zu Gruppe wechseln und bringen sich aktiv oder passiv (als interessierte Zuhörer:innen) indirekt ein.
Gemeinsames Ziel ist, dass jede Gruppe unter dem Rahmenthema ihre Vorschläge für eine Umsetzung als Beitrag einer übergeordneten Lösung einbringt. Diese Beiträge werden, wenn wir von einer Konferenzdauer von zwei Tagen ausgehen, jeweils am Abend vorgestellt und damit dokumentiert. Vor allem jedoch ist die Schlussrunde des Open Space relevant, da hier die konkreten Umsetzungsvorschläge gemeinsam gesichtet werden.
Weitere Ideen bzw. Variationen von mir zu der Konferenzmethode Open Space:
Der Ort für eine solche Zusammenkunft als Konferenz kann einen wesentlichen Beitrag für das Gelingen der Veranstaltung selbst leisten. Ort und Räume können eine eigene Atmosphäre schaffen, die ein wenig Magie ausstrahlen und darüber ein motivierender Impuls für die Teilnehmer:innen sein kann.
Idealerweise haben diese Orte einen inhaltlichen Bezug zum Thema und damit eine symbolische Kraft.
Zwei eigene Beispiele: Ich habe Anfang der 2000er Jahre mit einer relativ grossen Zahl von Unternehmen die erste Genossenschaft der Medien-, Kommunikations- und Designbranche in Deutschland gegründet (NEXT AT eG). Im Rahmen der Vorbereitung dieser Gründung gab es verschiedene Tagesveranstaltungen. Eine dieser Treffen fand in einem ehemaligen Berliner Umspannwerk statt. In einem Umspannwerk wird Strom auf die für normale Haushalte verwertbare Stromspannung transformiert.
Eine weitere Veranstaltung war in der oberen Etage eines noch im Bau befindlichen Gebäudes, das über grosse Fenster auf die Grossbaustelle des neuen Berliner Hauptbahnhofes blickte.
Beide Orte hatten eine symbolische Wirkmacht für den Erfolg der Veranstaltung.
Es kann von grossem Vorteil sein, dass trotz des sehr offenen Formats weitere Irritationen eingeplant werden, die den Teilnehmer:innen die Last der indirekten Erwartung, trotz der Offenheit etwas liefern zu müssen, nehmen.
Dies kann ein gemeinsamer Kochevent sein, die Möglichkeit, einem Thema visuell, malerisch oder bastelnd zu begegnen, oder auch schlicht die Gelassenheit, die über gemeinsamen Spaziergängen entstehen kann (vielleicht verbunden mit der Idee, einen Gegenstand mitzubringen, ein Fundstück, das etwas über das gemeinsame Thema erzählbar macht).
Das Format Open Space kann darüber hinaus auch komplett den gemeinsamen Ort verlassen und über eine Art thematischer Safari einen ganz anderen Ort aufsuchen. Von dort sollen Erlebnisse und Erfahrungen mitgebracht werden, die in der Abstraktion eines rein diskursiven Austausches nicht oder nur sehr reduziert möglich sind. Das Prinzip dazu lautet:
Das Beste, um eine Erfahrung zu machen, ist, eine Erfahrung zu machen.
Auch dazu ein Beispiel: Im Rahmen einer mehrtägigen Open Space bzw. Workshop-Situation wurden die Teilnehmer:innen mit einer besonderen Aktion überrascht. Sie wurden mit einem Fahrzeug an einen bestimmten Ort in Berlin gebracht. Dort wurde ihnen ein Safari-Package übergeben. Darin unter anderem ein kleiner Stadtplan zu diesem Ort. Auf diesem Stadtplan waren mehrere Orte markiert, welche die Teilnehmer:innen – nach eigener Entscheidung – aufsuchen sollten. An diesen Orten trafen sie auf Menschen, die auf den Besuch vorbereitet waren. Es gab pro Ort ein essenzielles Mikrothema, das dort besprochen werden sollte.
Darüber hinaus gab es weitere Überraschungen an dem Ort selbst.
Die teilnehmenden Personen waren aufgefordert, mit Kameras (als Teil des Safari-Packages) die Orte und die Wege zwischen den Orten zu dokumentieren. Alles, was besonders war und einen kleinen, vielleicht auch nur symbolischen Beitrag zum Thema bieten konnte, sollte als visuelles Fundstück mitgebracht werden.
Nach der Rückkehr war die Aufgabe, aus allen Erfahrungen und Fundstücken der Safari eine offene und in der Ausgestaltung freie Präsentation zu machen.
Randkommentar zu den drei Ergänzungsbeispielen zur Konferenzmethode Open Space: Das sind relativ extreme Ergänzungen, die jedoch alle den gleichen Grundgedanken verfolgen.
Eine bestimmte Routine in ihrer Fixierung aufzulösen und neue, motivierende und für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Impulse gebende Perspektiven zu geben.
Natürlich kann die Methode mit eigenen Ideen und Variationen noch verändert werden
Weitere Informationen zur Konferenzmethode Open Space findet ihr hier.
Fishbowl
Die Debattenmethode Fishbowl hat zum Ziel, die Distanz zwischen einem Podium mit Expertinnen und Experten und dem Publikum möglichst gering zu gestalten.
Wenn möglich, sollte der Raum für diese Debatte so organisiert werden, dass der Expertenkreis bzw. jene, die zentral das gemeinsame Gespräch führen, in der Mitte angelegt ist und das Publikum im Kreis darumherum sitzt.
Die Grundidee der Methode Fishbowl ist, dass einzelne Personen aus dem Publikum aktiv an einer zentralen Diskussion teilnehmen können, damit auch ihren Sitzplatz verlassen und Teil der zentralen Runde werden, welche sich zu dem gemeinsamen Thema innerhalb einer vorher festgelegten Zeit diskursiv auseinandersetzt.
Beispiel für einen möglichen Ablauf:
Idealerweise gibt es für diese Debattenmethode eine Moderation, die sich um einen geregelten Ablauf kümmert, die verabredete Zeit im Blick hat und ggfs. über Fragen bzw. direkte Aufforderungen einzelner Personen aus dem Publikum die Dynamik der Veranstaltung gestaltet.
Im Zentrum der kreisförmigen Raumstruktur sitzen die Personen, die (idealerweise) eine besondere Expertise zu einem Thema haben. Die Debatte bzw. Diskussion findet in diesem Zentrum statt.
Personen aus dem Publikum können an der Debatte aktiv teilnehmen, wenn sie entweder auf einem, zwei oder (maximal) drei Stühlen Platz nehmen und von dort innerhalb der Zeit, in der ihr Gedanke, ihr Argument bzw. Beitrag in der Folge Teil der Auseinandersetzung ist, aktive Mitspieler:innen sind.
Danach verlassen sie wieder den Kreis und gehen auf ihren Platz zurück.
In einer Variation des Konzepts gibt es keine freien Stühle, sondern man kann einen Platz einer bestimmten Person einnehmen, indem man diese Person auffordert, solange dort Platz zu nehmen, wo man gesessen hatte.
In dieser Version der Debatte ist vor allem die soziale Aufmerksamkeit jener gefordert, die sich aktiv einbringen wollen, da es nicht als Affront wahrgenommen werden sollte, einen Platz verlassen zu müssen.
Weitere Ideen bzw. Variationen von mir zu der Debattenmethode Fishbowl:
Das Publikum wird in beispielsweise drei Gruppen geteilt und einigt sich auf eine oder zwei Personen, die als Sprecher:innen fungieren. Diese Personen erhalten (damit die Veranstaltung nicht gestört wird) von anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Gruppe Gedanken und Aspekte auf einem Zettel (Post-it). Diese Möglichkeit empfiehlt sich unter Umständen, da manche Personen ungern eine zentrale Rolle einnehmen wollen, aber gerne einen Beitrag leisten möchten.
Es gibt einen Tennisball, der als eine Art freies Radikal unterwegs sein darf. Zu Beginn ist der Ball bei der moderierenden Person. Sollte das Publikum zu lange mit eigenen Beiträgen zögern, kann die Moderation den Ball zufällig zu einer Person werfen, die dann auf diese nette Art gezwungen wäre, einen aktiven Beitrag zu leisten.
In einer weiteren Version des Fishbowl-Konzepts wechselt (als Entscheidung durch die moderierende Person) der Innenkreis mit dem Aussenkreis. Das bedeutet, der Innenkreis stoppt mit der Diskussion (ggfs. verlassen die Personen ihre Plätze) und die Debatte wird von dem Aussenkreis, also dem Publikum, weitergeführt. Die Aufgabe der moderierenden Person läge darin, die Atmosphäre so gut im Griff zu haben, dass der Funke überspringt und die Diskussion auch ohne die zentralen Mitspieler:innen des ehemaligen Innenkreises weitergeht.
Das kann man natürlich wieder rückgängig machen, oder es ist ein spannender und unerwarteter Impuls für das letzte Drittel der Debatte (Überraschungseffekt für das Publikum).
Natürlich kann die Methode mit eigenen Ideen und Variationen noch verändert werden.
Weitere Informationen zur Debattenmethode Fishbowl findet ihr hier.
Eine Debatte ist vielleicht das älteste Format, wie sich menschliche Kultur entwickelt hat. Möglicherweise würde sich Vorläufer finden, die noch ohne Sprache den Austausch zwischen frühen Menschen möglich machten.
Kommunikation ist bedingungslos und unmittelbar. Weder eine bestimmte Situation ist erforderlich noch eine bestimmte Form des Austausches.
Die einzige Regel lautet: Erreichbarkeit. Menschen müssen sich im Zusammenspiel ihrer Sinne und damit den Möglichkeiten ihrer Wahrnehmung gegenseitig erreichen können. Auf welchem Wege auch immer. Das Ergebnis dieser Erreichbarkeit ist Veränderung.
Auf beiden Seiten.
Eigentlich ganz einfach.
Wenn es nicht oft genug kompliziert wäre.
© Carl Frech, 2025
Die Nutzung dieses Textes ist wie folgt möglich:
01 Bei Textauszügen in Ausschnitten, zum Beispiel als Zitate (unter einem Zitat verstehe ich einen Satz oder ein, maximal zwei Abschnitte), bitte immer als Quelle meinen Namen nennen. Dafür ist keine Anfrage bei mir notwendig.
02 Wenn ein Text komplett und ohne jede Form einer kommerziellen Nutzung verwendet wird, bitte immer bei mir per Mail anfragen. In der Regel antworte ich innerhalb von maximal 48 Stunden.
03 Wenn ein Text in Ausschnitten oder komplett für eine kommerzielle Nutzung verwendet werden soll, bitte in jedem Fall mit mir Kontakt (per Mail) aufnehmen. Ob in diesem Fall ein Honorar bezahlt werden muss, kann dann besprochen und geklärt werden.
Ich setze in jedem Fall auf Eure / Ihre Aufrichtigkeit.