POSSIBILISMUS

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Würde man das, was noch nicht da ist, als unmöglich bezeichnen, dann wäre jeder Idee der Boden genommen. Das ist die Fantasie. Oder wie entstehen Träume?

Die Welt lässt sich oft, meistens ohne Not, in eine Polarität zwingen. Wir betrachten den Begriff eines Poles meistens aus der geografischen Perspektive. Also dessen, was wir sehen, was offensichtlich ist. Dabei ist unsere Erkenntnis naturgemäß davon dominiert, was uns der jeweilige Horizont auf der Kugelform des Planeten, den wir bewohnen, anbietet. Unser Blick findet an diesem Horizont immer seine geografische Grenze, selbst wenn er vollkommen unverstellt vor uns liegen würde. Selbst wenn unsere Sehfähigkeit hundertfach höher wäre, unser Sichtfeld einen deutlich grösseren Raum erfassbar machen würde, wir wären begrenzt durch unsere Position auf einer Kugel und dem radialen Gefälle, das in einem Bogen vor uns liegt. Es scheint, als wäre diese Grenze ein elementarer Aspekt unserer Wahrnehmung als soziales Wesen, aber auch als dem aktuell dominanten Säugetier auf diesem Planeten.

Der Begriff des Säugetieres soll nur illustrativ zum Ausdruck bringen, wie dünn unsere kulturelle Oberfläche in Relation zu der chronologischen Evolution der Gattung Mensch zu sein scheint. Vor allem aber, wie abhängig dieses kulturelle Adjektiv, also unserer permanenten Frage, wie wir etwas finden, wie wir etwas verwerten können und wie wir uns dazu positionieren, im Zusammenspiel zu dem Raum unserer Möglichkeiten zu sehen ist bzw. gesehen werden sollte.

Das ist das eine. Damit meine ich die Relevanz unserer konkreten Position, also auch immer die Situation, in der wir uns befinden und in welcher wir eine Entscheidung treffen, meistens treffen müssen. Anders ausgedrückt könnte man sagen, dass unser Wahrnehmungsraum immer auch von der direkten Welt dominiert und geprägt wird, in welcher wir leben.

Darf man dabei über die Bedeutung spekulieren, dass der Homo sapiens bzw. die unterschiedlichen Strömungen, die final zu der Version des Menschen geführt haben, welche heute unsere Norm definiert, vermutlich als älteste Quelle der Herkunft die weite Steppe Nordafrikas angeben würde? Was würden uns diese frühe Version unser selbst erzählen, wenn sie in unserer Sprache zu uns sprechen könnten? Was würde der Raum ihrer Wahrnehmung darüber aussagen, was sie für möglich und damit für erreichbar halten würden?

Es wäre möglich (natürlich nur spekulativ), dass ihnen der Schutz ihrer Füsse, auch nachdem sie sich mehrfach im kantigen Untergrund verletzt haben, nicht vorstellbar gewesen wäre. Oder die Möglichkeit, sich gegen ein Gewitter dadurch zu schützen, dass man nicht auf einen natürlichen Unterstand hoffen musste, sondern auch mit den Mitteln der jeweiligen Umgebung etwas bauen könnte. Sehr viel weiter entfernt wäre vermutlich die Vorstellung gewesen, wie es möglich sein sollte, das Feuer, welches man kannte, denn es trat bei grosser Hitze aus dem Nichts auf oder wurde durch den Blitz eines Gewitters ausgelöst, auch gemacht werden könne, mit einem Werkzeug und den eigenen Händen.

Diese fiktiven Spekulationen lassen sich endlos erweitern und irgendwann würden wir uns im Möglichkeitsraum unserer Gegenwart wiederfinden und es würde durch die Kunst der tangiblen Erzählung vielleicht klarer und damit meine ich nachfühlbarer, wie sehr die Distanz und die Zeit den Fokus unserer Bereitschaft dominiert, uns das eine vorstellen zu können, das andere aber nicht.

Unsere Vorstellung begrenzt sich durch die wenigen Jahre, die wir im Zusammenhang unseres biologischen Lebens bewusst auf diesem Planeten verbringen. Aus diesem Grund hat sich das Potenzial der Archivierung von Erfahrung, von Wissen und damit der Speicherung relevanter Erkenntnisse als so förderlich für die Entwicklung der Spezies Mensch erwiesen, dass wir aktuell relativ unbekümmert und konkurrenzlos die Geschicke auf dieser Erde definieren (ausser der absurden Tatsache, dass wir uns selbst zum grössten Feind zu werden scheinen).

Natürlich macht die Natur dies immer, es ist das Prinzip der Evolution, wie sie permanent auf der Suche ist nach einer Form der Optimierung. Die Natur verhält sich dabei wie ein grosses Kasino des Lebens, sie prüft und testet damit stets neue Versionen in Bezug auf ihre [evolutionäre] Tauglichkeit. Da sie dies immer und mit allem macht, findet auf der Metaebene aller Testreihen letztlich jene Auslese dessen und derer statt, die dann wieder losgeschickt werden, um ihre Tauglichkeit in neuen Umgebungen und Situationen zu beweisen.

Mir ist natürlich klar, dass wenige mit dieser Form der Einordnung ihrer Person in einen stetigen Kreislauf als eine Art Testobjekt wirklich zufrieden wären. Welchen Sinn würde das eigene, das singuläre Leben machen, wenn wir uns nur als Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Versuchsanordnung betrachten würden?

Die Radikalität der Betrachtung dieser damit verbundenen Perspektive scheint mir jedoch wichtig, wenn wir uns mit dem Thema [Kunstbegriff] Possibilismus beschäftigen.

Die weiter oben beschriebene Begrenzung der räumlichen Weite durch die Grenzen des Horizontes unseres wahrnehmbaren Raumes hat als Gegenspieler die räumliche Grenze, die ihre Bedeutung durch unsere körperliche Verletzbarkeit erhält. Man könnte verkürzt sagen: Der Blick in die Weite des Raumes ist in der Regel ein Luxus, der uns erst möglich wird, wenn wir uns in Sicherheit wähnen, wenn wir keine Sorge haben müssen, wir Gefahr laufen könnten, uns würde körperlicher Schaden zugefügt werden.

In der Evolution der allgemeinen Natur ist dies nur wenigen und hier den sehr dominanten Vertretern einer biologischen Gattung möglich, einfach jenen Tieren, die wenig Sorge haben müssen, von stärkeren anderen Tieren verletzt oder getötet zu werden.
Die Spezies Mensch musste sich über viele Jahrhunderttausende diese Position und damit das Potenzial des weiten Blickes (und damit die Fähigkeit zur Vision) hart erarbeiten. Tatsächlich lassen sich vor allem die letzten ca. 5.000 Jahre als den Exponenten der menschlichen Evolution nennen, welcher zu der heutigen Position führte.

Die Dimension dieser Aussage will und kann ich an dieser Stelle nicht weiter vertiefen. Wichtig jedoch, als eine Art Baustein der Argumente rund um das Thema Possibilismus, ist nur die Aussage, dass unser Potenzial der individuellen Vorstellung und den damit verbundenen Möglichkeiten immer im Spannungsfeld unserer Fähigkeit zu einem [kausal] weiten Blick und den situativen Begrenzungen unserer aktuellen, zeitlich begrenzten Möglichkeiten steht. Mit einem Leitsatz könnte man sagen:

Unsere Vorstellung und damit das, was wir als Möglichkeit akzeptieren, schwingt zwischen der ungetrübten Sicherheit einer weiten Perspektive und den aktuellen Begrenzungen dessen, was unser Leben ermöglicht.

Würden wir uns in einer Fantasiereise in eine Welt vor, sagen wir 200.000 Jahren begeben, würden wir uns tatsächlich in die damalige Wirklichkeit begeben können (was uns vermutlich nicht möglich ist), dann wäre es wahrscheinlich eine vorwiegend körperliche, eine von unseren Instinkten definierte Erfahrung darüber, wie unser Denken, unsere kognitive Reflexion darüber, was noch denkbar wäre, was noch möglich wäre, wie es vielleicht auch sein könnte, schnell in der konkreten Situation verhindert werden würde.
Unsere Aufmerksamkeit wäre davon dominiert, was hinter uns lauert, was in dem nahe liegenden Gebüsch uns beobachten könnte, was hinter dem Hügel in der nahen Ferne vielleicht eine Gefahr darstellt und wie wir auch diesen Tag zu einem guten und sicheren Ende gestalten und dann vielleicht die Ruhe einer relativ sicheren Nacht in der Nähe unserer Sippe geniessen können.

Man stelle sich diese sehr frühe Spezies Mensch vor, die im Dunkel der Nacht, eng neben den Verwandten der direkten Familie, den eigenen Kindern oder auch anderen Angehörigen der Sippe liegend über den Felsüberstand in den Himmel blickt und sich dieser Mensch (welchen Geschlechtes auch immer) vorstellen würde, man könnte in einer fernen Zeit innerhalb eines Tages nahezu jeden Punkt auf dieser Erde erreichen. Allein dieser Gedanke wäre absurd, denn diese Erde existierte für diesen Menschen nicht, wie könnte sie auch. Die Welt hörte in der Wahrnehmung dieses Menschen hinter dem Hügel erst einmal auf, auch wenn die Erfahrung es ginge hinter dem Hügel weiter relativ belastbar war, da man dies schon öfter auf den Wanderungen und der Suche nach Nahrung und der Jagd erfahren hatte.

Ich denke, es wird klar, wohin ich mit diesen gedanklichen Ausflügen will. Unsere Existenz ist begrenzt von dem situativen Potenzial der zeitlich begrenzten Gegenwart, in jedem Augenblick, zu jeder Zeit und wir sind nur dann in der Lage, über diese Position hinaus in unsere Zukunft zu blicken, wie es uns ein relativ sicherer Raum und damit ein Zustand der Freiheit, der freien Entscheidung und damit auch dem freien Willen ermöglicht.

Mir ist klar, dass dies nicht wirklich eine kühne bzw. eine neue Feststellung ist. Darum geht es mir auch gar nicht. Wichtig sind nicht die [meistens] spekulativen Hypothesen, wichtig ist mir die Kombinatorik der Aussagen, der Betrachtungen und auch der damit verbundenen Geschichten sowie das, was man daraus erkennen, im besseren Fall auch lernen kann.

Wir sprachen weiter oben von dem Beispiel der Pole als geografische Dimension. Wenn wir an die Pole unserer Erde denken, dann denken wir uns die Strecke dieser beiden Punkte (Pole) vermutlich vor allem als die Distanz, die wir über den Kreisbogen unserer Erde überbrücken müssten, um von dem einen zu dem anderen Pol zu gelangen.
Aber das ist nicht die geometrische Definition von Polen. In der Geometrie und der Astronomie sind Pole die Durchstoßpunkte der Rotationsachse eines Himmelskörpers mit seiner Oberfläche (Wikipedia).
Wir sprechen also von der Distanz zwischen den beiden Polen in einer direkten Linie durch die Kugel und nicht entlang der Oberfläche der Welt, die für uns die tägliche Realität darstellt.

Die tiefste je von Menschen getätigte Bohrung war die sogenannte Kola-Bohrung, die im Zeitraum zwischen 1970 und 1992 auf der russischen Halbinsel Kola durchgeführt wurde. Diese Bohrung musste nach 12 Jahren durch die stärker werdende Hitze im Untergrund abgebrochen werden. Man stelle sich vor, damals wurde eine Bohrung von 12.262 Metern realisiert. Die Erde selbst hat (nicht an allen Stellen gleich) einen Durchmesser von 12.742 Kilometer, das sind 12.242.000 Meter. Die bis heute mögliche tiefste Bohrung entspricht also ca. 0,1 Prozent der Oberfläche unserer Erde. Weiter sind wir bisher nicht vorgedrungen und weiter, ausser es werden neue Materialien für eine Bohrung gefunden, werden wir vermutlich auch nicht vordringen.

Aber wer weiss? Sind wir nicht immer eingewoben in den Raum unseres Wissens und damit dessen, was wir als das Normative unserer Gegenwart bezeichnen könnten und innerhalb dessen wir uns nicht nur sicher fühlen, sondern was wir vor dem Hintergrund dieser Sicherheit auch allgemein akzeptieren?

Das Normativ unterteilt sich in der Philosophie, aber auch in der Kultur- und Sozialwissenschaft vor allem in zwei grundsätzliche Kategorien. In das deskriptive (beschreibende) und das präskriptive (vorschreibende) Normativ. Meine Hypothese dazu lautet (wie auch schon an anderer Stelle geschrieben), dass Leben generell, also alles Biologische und damit auch die menschliche Existenz immer auf der Grundlage eines gewissen Normatives seine permanent jeweils neue Grundlage entwickelt. Damit lege ich den Begriff des Normativen sehr weit aus. Es geht mir um den Gedanken, dass eine soziale Struktur, also eine kooperative und kollaborative Gemeinschaft, immer einem iterativen Prozess der Klärung unterliegt. Man baut bzw. entwickelt auf der Grundlage weiter, was sich als sinnvoll und nutzbringend erwiesen hat.

Man könnte daher die oben genannte Differenzierung zum Begriff Normativ auch so auslegen, indem man behauptet, die deskriptive Version eines Normatives beschreibt jene Phase, in der eine Gesellschaft ihr Regelwerk noch verhandelt, also darüber diskutiert und die Positionen gegenüberstellt.
Ein präskriptives Normativ wiederum fixiert diesen sozialen Austausch in einer gültigen Regel, einem Gesetz, mindestens aber in einem allgemein akzeptierten Gebot, an das man sich zu halten hat.

Damit entsteht Ordnung und damit das, was den Rahmen des jeweiligen kollektiven Denkens und Bewusstseins in einer bestimmten Zeit dominiert. Unser Raum der Vorstellung ist davon bestimmt, was wir vermittelt bekommen haben und was wir in der Lage sind zu vermitteln. Dabei können wir nur mit den Mitteln umgehen, die für uns in diesem Zusammenhang erreichbar sind und damit genutzt werden können. Relevant ist dabei das, was für unser unmittelbares Leben Bedeutung hat und ausreichende Antworten auf unsere existenziellen Fragen geben kann.

Ohne irgendeine Perspektive konkreter menschlicher Schaffens- und Innovationskraft bemühen zu müssen, kann man dies mit einfachen Beispielen illustrieren. Wir können uns vorstellen, dass es bei einem intensiven Winter auch in Mitteleuropa fünf Meter Schnee geben kann. Aber können wir uns vorstellen, dass sich eine Schneemenge auf über 100 Meter anhäuft? Wir können uns vorstellen, auch wenn wir es nie selbst erlebt haben, dass sich in den Meeren dieser Welt eine Welle auf mehr als 20 Meter Höhe aufbauen kann. Aber können wir uns auch vorstellen, dass eine Welle eine Höhe von 200 Meter oder mehr erreichen kann?

Der Ort, an dem wir irgendwo in der Mitte Europas wohnen, war zu einer anderen Zeit Meeresboden mit 1000 Meter Wasser darüber und war zu einer anderen Zeit ein tropischer Regenwald, dann wurde der gleiche geografische Ort zu einer trockenen Wüste ohne viel Leben und war schliesslich die Spitze eines Gebirges mit einer Höhe von fast 10.000 Metern. Warum nicht höher? Aktuell gibt es dafür eine schlichte These, die besagt, dass ein Felsmassiv mit deutlich mehr als 10 Kilometer Höhe nicht mehr von der Erdkruste getragen werden könnte, dass die Tektonik der Erdplatten auf einen solchen Druck nicht ausgelegt ist.
Die Erdkruste selbst ist ca. 35 – 40 Kilometer dick und in unterschiedlichen, sich permanent bewegenden Kontinentalplatten aufgeteilt. Diese Platten liegen auf einem ca. 3.000 Kilometer dicken Erdmantel, der aus schwerem, zähflüssigen Gestein besteht.

Man weiss um die Verschiebung der tektonischen Platten erst seit knapp mehr als 100 Jahren, als der deutsche Meteorologe, Polar- und Geowissenschaftler Alfred Wegener, 1880 – 1930, aus den Beobachtungen seiner Polarexpeditionen die Theorie der Kontinentalverschiebung (Plattentektonik) formulierte. Seine These formulierte er 1915 in seinem Buch Die Entstehung der Kontinente und Ozeane, die Theorie selbst wurde ihm in der ganzen Dramatik der Veränderung unseres Weltbildes erst postum zuerkannt.
Ist es nicht verrückt, dass die Menschheit bis zu diesem Zeitpunkt weitgehend davon ausging, dass die Welt im grossen und ganzen immer so gewesen sein musste, wie sie damals war und es auch so bleiben würde?

Wenn wir im Gebirge in Mitteleuropa wandern gehen, dann gehen wir weitgehend auf ozeanischen Ablagerungen. Wenn wir in unserem Garten ein Loch in den Boden graben, dann hat ein Loch mit einer Tiefe von einem Meter und damit der ausgegrabene Boden selbst im Schnitt 15.000 Jahre benötigt, um zu diesem Boden zu werden. Gleichzeitig heben wir mit dieser biologischen Erde ein Biotop aus, das in der Regel ca. 6 Billionen Lebewesen beherbergt.

Ja, klar. Das sind Zahlen und unterliegen der Relativität (seit wir diesen Begriff kennen). Es geht mir aber um das Spektrum unserer Vorstellung und damit dem, was uns möglich erscheint und was wir, da es sich ausserhalb unserer Perspektive befindet, für uns keine Relevanz hat. Was würde sich in dieser [unserer] Perspektive verändern, wenn wir durch einen genetischen Zufall plötzlich 1.000 oder sogar 10.000 Jahre alt würden oder sogar unsterblich wären?

Der Astronom Johannes Kepler, 1571 – 1630, hat in seiner Zeit die Sicht uns unsere Welt im Grundsatz geändert. Die nach ihm benannten Keplerschen Gesetze (drei Planetengesetze) haben das damalige Weltbild, also das Zusammenspiel des Himmels und all seiner Sterne und Planeten, in seinen Grundannahmen maßgeblich verändert. Vor allem seine Kompetenz als Mathematiker und sein Glauben an die astronomische Beobachtung (in seiner Zeit als Assistent des Astronomen Tycho Brahe in Prag) haben die bis heute gültigen Grundlagen für die Bewegung der Planeten, die sich in elliptischer Bahn um die Sonne bewegen, dem sogenannten heliozentrischen Modell (Weltbild), formuliert.

Noch heute basieren die Berechnungen moderner Raumfahrt wie auch die Berechnungen der Satelliten, die sich um unsere Erde bewegen, auf seinen mathematischen Grundlagen bzw. Gesetzen. In der Folge war es Isaac Newton, 16431727, der die Arbeit und die Grundlage von Johannes Kepler optimierte. Allerdings auch der gleiche Isaac Newton, der es in seiner Zeit nicht ertragen konnte, dass ein einfacher Handwerker, John Harrison, 16931776, eine solch präzise Uhr bauen könne, um damit das Problem des Längengrades [2] (vor allem für die Seefahrt) zu lösen.

Bei der Klärung des Planetenmodells und den damit verbundenen Bewegungen im Himmel über den Menschen dieser Zeit war es jedoch schon vor Johannes Kepler der Astronom und Arzt Nikolaus Kopernikus, 14731543, der im Jahr 1543, dem Jahr seines Todes, in seinem Hauptwerk De revolutionibus orbium coelestium ein heliozentrisches Weltbild beschreibt, bei welchem die Sonne das Zentrum darstellt und die Planeten, darunter die Erde, um diese kreisen würden. Ausserdem würde sich die Erde selbst drehen.

Man muss sich diese These in der damaligen Zeit und den damit verbundenen möglichen Konsequenzen im Zusammenhang vorstellen. In dieser Zeit lebte und wirkte zum Beispiel Martin Luther, 14831546. Dieser reiste im Jahr 1510 nach Rom und verbrachte dort vier Wochen. Er war kein ausgewiesener Gegner der katholischen Kirche und des Papstamtes bzw. der im unterstellten Würdenträger. Aber seine Erfahrungen in Rom, die von ihm wahrgenommene Verrohung der Sitten und der geschäftsmäßig orientierten Form des Ablasshandels schienen ihn verändert zu haben.
Im Jahr 1517 veröffentlichte er seine 95 Thesen zur Reformation in Wittenberg, deren zentrale Kritik scharf mit eben diesem Ablasshandel und dem inquisitorischen und auf Bereicherung ausgelegten Umgangs mit der Sünde einen Wendepunkt der damaligen Gesellschaft in Europa einleitete.

Die Verbreitung seiner Thesen wäre ohne Johannes Gutenberg, 1400 – 1469 und den von ihm entwickelten Druckverfahren mit beweglichen Lettern ab dem Jahr 1450, nicht möglich gewesen. Es war also eine Zeit des Aufbruchs, der Reformation der Kirche, der gesellschaftlichen Veränderung und ein Vorbote der essenziellen Umbrüche im 17.- Jahrhundert, die in der Folge die Moderne unserer Gegenwart einläutete.

Nikolaus Kopernikus lebte daher in einer bedrohlichen Zeit, da seine Thesen mit der allgemeinen Auffassung der Obrigkeiten, natürlich war seine Arbeit nur einem kleinen Kreis von Fachleuten überhaupt bekannt, in komplettem Widerspruch stand. Wie sollte ein Himmelskörper wie die Erde, um sich selbst drehend, sich auch noch um die Sonne bewegen. Wie sollte irgend ein Ding auf dieser Welt auf seinem Platz stehen bleiben und denke man erst an den ungeheuren Wind, der jedem Christen um die Nase wehen müsste.

Bedenkt man das Wissen der Zeit, dann war es nicht schwer verständlich, dass die damalige Fachöffentlichkeit die Vorschläge von Kopernikus weitgehend mit Ablehnung zur Kenntnis nahm. Er drohte dabei nicht als Ketzer auf den Scheiterhaufen zu kommen. Eigentlich war es schlimmer. Seine Arbeit, die die Position unseres Planeten und dem Himmel komplett verändern sollte, wurde eher als Hirngespinst eines Verwirrten abgelegt. Nikolaus Kopernikus wird all dies geahnt haben, da er die Veröffentlichung lange hinausgezögert hat und zeit seines Lebens keine wirkliche Anerkennung dafür erfuhr.

In der Zeit von Nikolaus Kopernikus lebte auch Albrecht Dürer, 1471 – 1528. Man kennt Dürer als vielleicht bedeutendsten deutschen Vertreter der Renaissance, man kennt ihn vor allem als Maler und Grafiker (wobei er sich auch als Mathematiker und Kunsttheoretiker einen Namen machte). Aus meiner Perspektive viel wichtiger ist jedoch Dürers radikaler Blick auf die damalige aufstrebende Welt. Es war die Welt, in der das Original langsam seinen Sinn verlor und die Produktion und damit die Reproduktion eines Vorbilds durch den Buchdruck und generell durch neue Druckverfahren an Fahrt gewann.

In der Retrospektive wirken solche Entwicklung oft nur in ihrer historischen Erklärbarkeit. Wenn man aber versucht, in die alltäglichen Dimensionen der damaligen Zeit einzutauchen und die Einflussfaktoren zu verstehen, mit denen Menschen neu konfrontiert wurden, dann wird sehr viel klarer, wie radikal Dürer zu der Zeit ein Vorbote der immer präsenteren Idee des Mechanizismus und der darauf folgenden Moderne war.

Dürer wurde ein Unternehmer in eigener Sache. Und dies vermutlich schon sehr früh. Bis zum Jahr 1490 war er Geselle bei Michael Wolgemut, der die grossformatigen Holzschnitte der in Nürnberg 1493 erschienen Schedelschen Weltchronik entwarf und produzierte. Die Schedelsche Weltchronik (das wichtigste Werk des deutschen Historikers Hartmann Schedel) ist eine der ersten, vor allem aber die in der Zeit bedeutendste sogenannten Inkunabel. Sie versucht, das bekannte Wissen der damaligen Welt zu dokumentieren. Bemerkenswert dabei war, dass sich in diesem Dokument die visuellen Abbildungen gleichberechtigt neben dem Text präsentierten, diesen oft sogar dominierten und damit der Idee des Bildes auch mit einer visionären Referenz auf die Ikonisierung [2] in unserer Gegenwart eine neue Bedeutung gab.

Albrecht Dürer erkannte die sich neu formierenden ökonomischen Prinzipien. Die Familie der Medici waren zu der Zeit im Begriff, den Handel mit Geld zu definieren. Sie entwickelten dabei nicht nur ein in allen Belangen neues und in der Folge beherrschendes Bankwesen in Europa, sie waren vermutlich auch die dominanten weltlichen Vertreter einer Förderkultur von Architektur und Kunst, etwas, was bis zu der Zeit vorwiegend der katholischen Kirche vorbehalten war. Stellvertretend kann man hier das Deckengemälde der Sixtinischen Kapelle nennen, welches Michelangelo im Auftrag der Medici zwischen den Jahren 1508 – 1512 malte. Johann Wolfgang Goethe sagte dazu nach einer seiner Italienreisen:

Ohne die Sixtinische Kapelle gesehen zu haben, kann man sich keinen anschauenden Begriff machen, was ein Mensch vermag.

Johann Wolfgang Goethe

Vermutlich in den Jahren 1494 und 1495 war auch Albrecht Dürer in Venedig und man darf vermuten, dass er unter dem Einfluss der damaligen Erlebnisse die produktiven Potenziale seiner Arbeit erkannte und in der Folge kommerzialisierte. Im Jahr 1495 gründete er in Nürnberg nach seiner Rückkehr aus Venedig seine eigene Werkstatt. Sein Monogramm (ein kleineres D in einem grossen A) gilt als eine der ersten kommerziellen Marken bzw. nahmen die Idee einer Marke im Zusammenspiel von Produktion vorweg. Und Dürer erkannte die Themen der Zeit, das Spannungsfeld zwischen dem Geschäft mit der Angst durch den Ablasshandel und generell der inquisitorischen Wirkmächtigkeit der Kirche und dem gesellschaftlichen Aufbegehren, dem neuen Denken, das zunehmend infrage gestellt wurde.

Albrecht Dürer bediente dieses Bedürfnis nach Bildern, nach radikalen Motiven mit hochqualitativen Holzdrucken, die für die damalige Zeit ohne Vergleich waren. Er perfektionierte Druckverfahren und er produzierte!
Das Bild wurde mehr und mehr zum Produkt, das durch sein Monogram (der Marke) den eigentlichen Wert erhielt. Damit inszenierte er sich selbst als Autor und schuf damit auch ein Siegel für die Quelle, nicht zuletzt aber gab er einen ersten Ausblick viel spätere Zeiten, wo die Kenntnis über den Absender (der Marke) zu einem automatischen Mehrwert führen sollte, dessen Basis jedoch wenig anderes benötigte als das Prinzip des Geschäftes, mit dem die katholische Kirche operierte und dies bis heute tut: der Glauben.

Im Jahr 1500 wurde der Weltuntergang prognostiziert. Albrecht Dürer war 29 Jahre alt und reflektierte die Zeit mit Selbstporträts. Bemerkenswert ist ein Bild von ihm, das ihn nackt zeigt, wobei er besonderen Wert darauf zu legen schien, sein Geschlecht mit grosser Präzision zu zeichnen. Man darf vermuten, dass dieses wie auch andere Bilder mit gesellschaftlichen Grenzen spielte, es ging Dürer wohl um das Übertreten von Grenzen und damit die Herausforderung des normativen Denkens dieser Zeit.

Abschliessend dieses kleinen Ausfluges zum Wirken von Albrecht Dürer soll sein vielleicht bekanntestes Selbstporträt im Pelzrock, vor allem aber die dortige Inschrift genannt werden, die er rechts oberhalb von seinem Kopf zum Teil des Bildes erhob. Dort steht in lateinischer Sprache:

So malte ich, Albrecht Dürer aus Nürnberg, mich selbst mit unvergänglichen Farben im Alter von 28 Jahren.

Man muss diese Satz ein wenig nachklingen lassen. Ein Mensch malt im Jahr 1500, die Kirche spricht vom Weltuntergang, die Pest in Nürnberg verliert langsam ihren Schrecken, ein Bild von sich selbst, in dem er den Betrachter frontal und herausfordernd anblickt und er spricht von unvergänglichen Farben.
Kleine Ergänzung: Bei anderen Interpretationen zu dem Bild findet man auch die [Übersetzung] Version naturgetreuer Farben. Ich würde allerdings vermuten, dass Albrecht Dürer die Formulierung der unvergänglichen Farben besser gefallen hätte.

Wie unterscheidet sich dies knapp 500 Jahre später von Künstlern der Pop-Art, vor allem Andy Warhol, der die Kunst, das Bild zum Produktionsgeschehen reduzierte bzw. veränderte, damit mehr oder weniger persiflierte und nur den Wert derselben nur noch mit seiner Unterschrift autorisierte? Dazu sagte er:

Kunst ist das, womit man durchkommen kann.

Andy Warhol

Dies wird dem Schaffen und Wirken von Andy Warhol natürlich in keiner Weise gerecht (und soll hier auch gar nicht versucht werden). Der Vergleich wird nur dafür verwendet, um die Muster beider Künstler und ggfs. deren individuelle Intention in ihrer jeweiligen Zeit gegenüberzustellen.

Ich sprach weiter oben von der Ordnung und damit dem, was den Rahmen des jeweiligen kollektiven Denkens und Bewusstseins in einer bestimmten Zeit dominierte. Damit meinte ich die jeweiligen Rahmenbedingungen, innerhalb deren eine Gesellschaft ihr jeweiliges Normativ definiert und damit permanent der Überprüfung und Veränderung übergibt. In diesem Zusammenhang bzw. wenn wir über die Prinzipien der Evolution gesprochen haben, denkt man zwangsläufig an die Gesetze der Vererbung und damit den genetischen (heute kennt man auch die epigenetischen) Kriterien, ohne welche Leben in seiner Variantenbildung und Entwicklung nicht denkbar wäre. Zumindest mit unserer heutigen Perspektive und Kenntnisstand.

Nach dem Gesetz der Vererbung bzw. dem, was für unser unmittelbares Leben Bedeutung hat und damit einen Lebenssinn, die Fortpflanzung erfüllt, gibt es feste Kriterien, wie sich Leben nach klaren Gesetzen entwickelt und seine Varianten bildet. Gregor Mendel, 18221884, ein Priester, hat die nach ihm später benannten Mendelschen Regeln der Vererbungslehre in seinem Klostergarten über Jahre entwickelt und dokumentiert. Danach gibt es drei Gesetze für die Vererbung.

In einfacher Form besagt die Uniformitätsregel, dass die Verbindung zweier Individuen, die sich in einem Merkmal unterscheiden, aber beide den gleichen Ursprung (Mendel sprach von reinerbig) haben, dann sind die Nachkommen der ersten Generation uniform. Man könnte auch schlicht sagen, die Unterschiede sind gering, da d er Ursprung sich nur gering unterscheidet.

Die Spaltungsregel oder auch Segregationsregel genannt, beschreibt eine Regel, bei der zwei Individuen (bei Gregor Mendel betraf dies vor allem Untersuchungen mit Pflanzen) im Prinzip unterschiedlich sind, aber ein gemeinsames Merkmal teilen. In diesem Fall teilt sich (nach Mendel bzw. auch in der Folge bewiesen), die Erbanlage im Verhältnis 3:1, die Nachkommen werden zu [Generationssprung] Enkel, mischen ihre Anlagen aber darüber hinaus nicht weiter.

Bei der sogenannten Unabhängigkeitsregel werden zwei Individuen kombiniert (gekreuzt), die (im Wortlaut von Gregor Mendel reinerbig) unabhängig voneinander sind, aber kombiniert werden können. Das Ergebnis dieser Kreuzung ergibt wiederum weitgehend neue und damit unabhängige Versionen in der jeweils zweiten Generation, die komplett eigenständige Merkmale ausweisen und nur noch geringe Verhältnisse zu ihren Grosseltern aufweisen (im Verhältnis 9:3:3:1). Gregor Mendel erklärte diese Regel wie folgt: Kreuzt man zwei Eltern, die sich in mehreren Merkmalen unterscheiden, so werden die einzelnen Erbanlagen unabhängig voneinander vererbt. Diese Erbanlagen können sich neu kombinieren.

All jene, die dem Text bis hierhin gefolgt sind, werden sich sicher fragen, was das Beispiel der Mendelschen Vererbungsregeln im Zusammenspiel des Themas Possibilismus und den damit verbundenen Gedanken und Ausführungen bedeuten soll.
Alle hier vorgestellten Ansätze spielten mit der Frage nach der Distanz zu einer möglichen menschlichen Vorstellungskraft und damit auch der Möglichkeit, dass diese Realität werden könnte. Die Mendelschen Regeln zur Vererbung waren zu ihrer Zeit auch auf der Suche nach Prinzipien, wie neue Varianten entstehen und wie sich diese erklären lassen. Gregor Mendel war auf der Suche nach einer grundsätzlichen Logik [2], wie Evolution und die Verhältnismäßigkeit innerhalb der Evolution erklären lässt.

Ich denke, die Frage stellt sich auch, wenn man sich mit dem Thema rund um die Evolution von Innovation und generell der Idee und damit Vision beschäftigt. Warum und wie sind Menschen in der Lage, in einem radikalen Schritt die Welt zu verändern und mit ihren Ideen neu zu beleben (auch, wenn sie die Bestätigung ihrer Visionskraft selbst nicht mehr erleben sollten)?

Ich glaube, es müssen drei Fähigkeiten zusammen kommen, die sich in ihrer Kombination an einem visionären Punkt verbinden.

Zum einen das Talent der schieren Vorstellungskraft. Jede Prospektion benötigt das innere Bild, die innere Konstruktion einer Welt, die so noch nicht existiert, aber im Prinzip sein könnte. Diese Fähigkeit zum Konstruieren einer inneren Wirklichkeit [2] der Fähigkeit, sich die Dinge der Welt in ihrer Entwicklung vorzustellen, mit ihnen gleichsam in eine Zukunft zu fliessen, ist eine Gabe, die nicht vielen Menschen gegeben ist. Ich spreche hier von Kontemplation.

Weiter glaube ich, dass das einfache Interesse an Menschen in ihrem Sein, ihrer Bedürftigkeit und den damit verbundenen Wünschen und Träumen eine Voraussetzung dafür ist, einen radikalen und langfristigen Blick in die Zukunft zu wagen. Warum? Wer sonst sollte im Weiteren darüber entscheiden, was sinnvoll und verantwortbar, was Nutzen stiftend ist und was – vor allem – glücklich macht. Ich spreche hier von der Fähigkeit zur Empathie.

Drittens glaube ich an das Talent, den Zustand des Ungefähren zu ertragen. Damit meine ich das Potenzial darin, den Blick nicht zu exakt auf einen Punkt zu richten, sondern dem Wesen der Dinge durch eine innere Offenheit für die Überraschung zu begegnen. Dann erkennt man das, was scheinbar nicht zusammen gehört, aber dem Wesen nach oft nur den richtigen Augenblick benötigt, um kombiniert zu werden. Ich spreche hier von einer Form der positiven Irritation oder einfach von der Freude am Spiel. Das meine ich, wenn ich sage:

Mix the unmixable

In einem Leitsatz könnte man die drei vorab genannten Fähigkeiten für einen unverstellten Blick in die Zukunft auch kürzer beschreiben:

Possibilismus bedeutet, dem scheinbar Unmöglichen eine Bühne zu geben. Im Prinzip ist das sehr einfach:
Es benötigt die Fähigkeit der inneren Vorstellungskraft darüber, wie sich die Dinge verändern.
Es braucht das Interesse an Menschen, die Freude daran, Menschen in ihrer Vielfalt und ihrem Zusammenwirken verstehen zu wollen.
Und es benötigt die Lust an der Entdeckung, den Mut zur Unwissenheit, als würde man die Augen fast schliessen und nur noch grobe Umrisse erkennen.

Schliessen will ich die Gedanken rund um das Thema Possibilismus mit einem meiner Lieblingsbeispiele. Im April 1972 erhielt Bernhard Sadow unter der Nummer 3.653.474 und dem Titel Rolling Luggage das Patent für einen Koffer, an dessen Unterseite Rollen angebracht waren und damit das Gewicht nur noch gezogen und nicht mehr getragen werden musste.


Wer doch lieber auf Papier lesen möchte, findet hier das PDF.


© Carl Frech, 2021

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