In unserer dringenden Suche nach Einzigartigkeit scheinen wir uns immer ähnlicher zu werden. Wird dabei die Nachahmung zu einem Versteck? Oder einer Täuschung?
Der älteste Wortstamm von Mimikry, das altgriechische mimos, bedeutet Nachahmer, Imitator oder auch Schauspieler. Ein Imitat simuliert das Original idealerweise so perfekt, dass es das Imitierte für die Wahrnehmung derer, die mit der Simulation erreicht werden sollen, in den Hintergrund drängt.
Man könnte auch sagen, es soll verschleiert werden, was das Vorbild war.
In jedem Fall entsteht ein Substitut, was im allgemeinen Sprachgebrauch einen gleichwertigen Ersatz meint. Der gleiche Wert muss glaubwürdig vermittelt werden, sonst wird das Substitut ignoriert.
Oder als falsch entlarvt.
Man könnte ein Substitut auch mit einem Filter vergleichen. Das Vorbild wird im Sinne der damit verbundenen Intention zu einem Abbild, also der idealtypischen Wiedergabe des Originals.
Die Wiedererkennbarkeit ist dabei relevant, nicht die exakte oder die naturalistische Darstellung, auch nicht die Präsentation des Substituts.
Ein Filter verändert immer das eintretende Signal – wir könnten auch von Input sprechen – durch die Optionen bzw. die eben erwähnte Intention des Filters.
Das Original verändert sich dabei um den Wert des Effekts, welcher erzielt werden soll.
Dieser Effekt kann bedeuten, etwas wird weggenommen, um das Wertvolle (Relevante) zu erhalten.
Es kann auch bedeuten, etwas wird ergänzt bzw. der Filter erstellt eine Variation des Originals, die dieses entstellt, um etwas Neues darstellen zu können.
Darauf kommen wir noch im Verlauf des Textes.
Verbunden mit der Frage nach Wirklichkeit wird in der Philosophie, genauer in der Erkenntnistheorie und der dort diskutierten Abbildrelation folgende These formuliert:
Alle Abbildungen wären immer Konstruktionen von Objekten und Subjekten. Sie würden nie das Original ersetzen, könnten dieses nie verdrängen.
Ich bin nicht sicher, ob diese Position, ob diese These heute noch Gültigkeit hat.
So weit, so gut. Gehen wir mal davon aus, es wäre so. Nun könnte man fragen: Was soll das schon sein, ein Original? Wo findet sich dieses?
Mit ein wenig Ironie wäre es leicht zu behaupten, alles wäre eine Form der Nachahmung. Oder wenn wir nach der Deutungshoheit fragen: Niemand hätte das Recht, das einzige [wahre] Original geschaffen zu haben oder dieses mit der eigenen Person (wie auch immer) zu repräsentieren (zu verkörpern).
Hier findet sich ein interessanter Unterschied: Ein Objekt wird in unserem kollektiven Bewusstsein vorwiegend mit dem Ergebnis eines produktiven Prozesses verbunden.
Dabei entstünde ein Ding mit einem inhärenten Anspruch an einen Zweck, einen Nutzen, welcher nicht sinnbefreit sein darf, da heute die Zeit zu knapp zu sein scheint, keinen Sinn [2] [3] erfüllen zu dürfen.
Jede Frage drängt in der Dynamik unserer Gegenwart die Antwort schon im Augenblick der Fragestellung in die Enge. Idealerweise kommt die Antwort sofort, also in Echtzeit. In Zukunft vielleicht sogar schneller, also vor der Frage.
Wenn wir diese Gedanken auf den heute üblichen Ansatz der Warenkultur übertragen, dann geht es in einer ökonomischen Welt der Substitute um die optimale Präzision in einer unendlichen bzw. geplanten Serie, ohne einen Verlust an Qualität.
Das Original [2] (lat. origio, der Ursprung) wird übersprungen oder im besten Fall noch Prototyp [2] genannt.
Es entsteht auf direktem Weg ein Produkt bzw. ein Artikel, welches durch den Preis, die Qualität und die formale Ausprägung Käuferinnen und Käufer suchen und finden soll.
Alles noch relativ klassisch und – zumindest in den Industrienationen – gewohnt.
Wenn wir uns auf diesen Gedanken noch einen Moment konzentrieren, dann könnte man behaupten:
Das Original verliert nicht nur seinen Wert als Ursprung, es findet einfach nicht mehr statt.
Es emulgiert über die Verfügbarkeit und den Prozess der Vereinnahmung (üblicherweise durch Bezahlung) zu einer Art [Waren-] Fetisch im Sinne des von Karl Marx, 1818 – 1883, formulierten dinglichen Verhältnisses zu Produkten bzw. Objekten als Ergebnis arbeitsteiliger Produktion.
Und dies lange, bevor der Begriff von Sigmund Freud, 1856 – 1939, innerhalb der Psychoanalyse als sexueller Fetischismus beschrieben wurde. Jetzt aber flott zurück zum Thema:
Mit einem kommerziellen bzw. ökonomisch traditionellen Vokabular entsteht also ein Markt der Substitute (als Ersatz für ein Einzelstück bzw. der simulierten Nachbildung eines Originals).
Es geht um die Rekapitulation eines spekulativen Bedarfs. Und dieser Bedarf macht nur dann Sinn, wenn er bewertet werden kann.
Ein Leitbild dazu:
Der Wert des Einzelnen wird dem akkumulierten Wert des Austausches dieses Einzelnen geopfert.
Damit entsteht die ökonomische Idee eines sich permanent erneuerbaren Marktes (und seiner Produkte) in immer kürzeren Zyklen.
Etwas extremer formuliert:
Zukünftig überholen Produkte die Bedürfnisse der Menschen und schaffen einen neuen Markt, bevor dieser im Bewusstsein derer wahrgenommen wird, die sich für das Angebot entscheiden sollen.
Die Entscheidung für das Produkt wird subtil als intrinsischer Vorgang und inhärent von dem Angebot bzw. dem Produkt übernommen.
Noch radikaler könnte man postulieren:
Das menschliche Bedürfnis, das Begehren, emulgiert mit dem Produkt und wird zu einer Eigenschaft des Produktes selbst.
Durch die Akzeptanz und Bezahlung nehmen Menschen dies als internalisierten Teil ihrer Existenz wahr und externalisieren damit einen Teil ihrer autarken und souveränen Entscheidung.
In der Konsequenz entsteht eine symbiotische und reziproke Beziehung zwischen der Welt der [endlichen] Dinge und der Welt der [unendlichen] Wünsche einer einzelnen Person.
Wir könnten auch sagen, die Gravitation der Dinge wird zur Gravitation der Wünsche.
Sie bestimmt dadurch alles, wohin unser Interesse fällt.
Die Trennlinien zwischen den Kompetenzen und Realitäten werden unscharf bzw. sie entwickeln sich zu einem Emulgator einer neuen Idee zu der Person selbst.
Mit Emulgat meine ich metaphorisch einen verbindenden Prozess zweier Bestandteile, die im Grunde nicht gemischt werden können, doch über einen Hilfsstoff (denken wir uns mit viel Fantasie einen digitalen Transmitter in Anlehnung an einen Neurotransmitter) kombiniert werden können und damit ein neues Gemisch, etwas Neues ermöglichen.
Im banalen Alltag entsteht daraus nahezu immer Banales bzw. nur scheinbar Neues. Keine Mode, kein Trend, kein realer oder digitaler Trigger auf irgendeiner sozialen Plattform würde funktionieren, wenn dieser subjektive Effekt in unserem Kopf nicht zu welcher Befriedigung auch immer führen und zu einer affektiven Handlung stimulieren würde.
Allerdings wird damit ein Grundprinzip deutlich, welches zu tatsächlichen Neuerungen und damit Innovationen führen kann. Wie das?
Positiv und konstruktiv formuliert: Jede Neuerung, jede Innovation basiert auf einem vergleichbaren Vorgang: der Kompetenz, aus zwei Welten etwas zusammenzubringen, etwas Neues zu schaffen, was zuvor noch niemand gesehen hat.
In einem Leitsatz komprimiert:
Innovation ist ein Prozess, der das Prinzip Mix the unmixable erfüllen muss, um tatsächlich etwas Neues geschaffen zu haben.
Alle anderen Innovationen bauen auf diesen seltenen Erfindungen, Entdeckungen und Errungenschaften auf.
Ja, ich weiss, das alles klingt etwas kompliziert und abstrakt. Ist es auch. Wie also weiter?
Ich sprach weiter oben davon, es gäbe im Zusammenspiel des Substituts mit dem Original bzw. dem Objekt und einem Subjekt einen spannenden Unterschied.
Wenn wir von einer belebten Existenz ausgehen, denken wir mal nicht an Pflanzen, sondern sprechen von einem Tier oder einem Menschen, dann ist das Substitut immer ein Ereignis in der Zeit, verbunden mit einer Situation und einem Prozess als Bedingung für eine singuläre Wahrnehmung.
Klingt technisch, ist aber im Prinzip sehr einfach. Menschen wie jeder belebte Organismus nehmen alles mit der Unentrinnbarkeit permanenter Veränderung wahr. Es gibt keinen Stillstand. Wir sind zum ständigen Abgleich mit der Umgebung gefordert. Mehr oder weniger bewusst.
Ich kann mich nicht morgens nach dem Aufstehen entscheiden, dass ich mal eben tagsüber nichts mehr wahrnehme, nichts mehr sinnlich erfahre, nichts mit meinen eigenen Erfahrungen abgleiche und diese damit subjektiv verändere bzw. neue generiere.
Wären wir dazu imstande, würde sich alles in einem uniformen Nichts auflösen, die Zeit hätte ihre Bedeutung ebenso verloren wie alles Leben davor. Vom danach ganz zu schweigen.
Ich spreche daher eher von einem sozialen bzw. einem reflexiven Substitut. Wir interagieren in einem sozialen Raum und transmittieren dessen Bedingungen immer durch unser Verhalten.
Weitgehend könnten wir auch von Reaktanz [2] sprechen.
Darüber haben natürlich auch schon andere nachgedacht:
Niklas Luhmann, 1927 – 1998, behauptet in seinem Buch Die Gesellschaft der Gesellschaft im Kern, es wäre nicht möglich, eine Gesellschaft von aussen zu beschreiben. Jeder Versuch dazu wäre zum Scheitern verurteilt, da man selbst Teil dieser bzw. einer vergleichbaren Gesellschaft ist.
Provokativ gesagt wäre ein ursächlich eigener Gedanke und damit eine ausschliesslich eigene Sprache nicht möglich. Die Gesellschaft spräche immer mit.
In den 1970er-Jahren entwickelte sich ein Kampf der Positionen zwischen Niklas Luhmann und Jürgen Habermas, * 1929. Habermas bestritt die Theorie Luhmanns und formulierte eine Gegenposition, dass eine neutrale, von allen individuellen Motiven, Herrschaftsverhältnissen und Statusfragen befreite Position erreichbar wäre. Damit könnten Komplexitäten reduziert werden und die Sprechenden wären in der Lage, im Diskurs eine gemeinsame und verbindliche Wahrheit auszuhandeln.
Luhmann hält dagegen, jedes System erhielte seine Überlebensfähigkeit durch Abgrenzung von anderen Systemen und wäre gleichzeitig mit diesen zwingend verbunden. In der immer grösser werdenden Komplexität der uns umgebenden Welt müsste das Überleben über Reduktion von Komplexität garantiert werden, was – sollte dies eine zwingende Regel sein – in der Folge dazu führe, dass die Komplexität ständig grösser werden würde, sogar werden müsste.
Auch das klingt abstrakt und ein wenig kompliziert.
Bleiben wir noch einen Moment bei der Position von Habermas und formulieren folgenden schlichten Gedanken:
Man könnte doch einwenden: Wenn ich von der einen Seite der Erde komme und in einem mir fremden Land eine von mir noch nie besuchte Nation und deren Gesellschaft besuchen würde, dann wäre ich doch autark, könnte neutral und ohne jede Vorprägung über diese Gesellschaft sprechen. Ich wäre frei in meinen Gedanken und meinem Urteil, denn ich wäre ja komplett fremd an diesem Ort.
Ich bin da eher auf der Seite von Luhmann und behaupte, das war vermutlich nie, ist aber sicher heute nicht mehr möglich. Warum?
Wir könnten hier eine Türe zu einem relativ grossen Theorieraum aufmachen. Der Soziologe und Philosoph Norbert Elias, 1897 – 1990, sprach innerhalb der von ihm sogenannten Prozesssoziologie von Figuration und meinte damit im Grunde, es gäbe generell keine Singularität [2] [3] [4] [5] und damit auch keine isolierte Individualität bei Menschen im Sinne von Einzigartigkeit bzw. Einmaligkeit.
Für alle, die sich bei diesem Thema gut auskennen: Elias benutzte den Begriff der Singularität nicht explizit. James Clerk Maxwell, 1831 – 1879, beschrieb unter dem Begriff im Jahr 1873 instabile Systeme, wobei er nicht zwischen dynamischen und sozialen Systemen unterschieden hat.
Maxwell mag damit nicht jene Idee verfolgt haben, was ca. 90 Jahre später die Systemtheorie begründete bzw. den damit verbundenen Wissenschaftsbereich der Empirie.
Gleichwohl schuf ein eine Grundlage dafür.
Innerhalb der abstrakten Betrachtung nach Maxwell würden in einem absoluten Theoriemodell die Anfangsbedingungen immer zu den gleichen Ereignissen führen. Dies wäre jedoch in der Dynamik der multiplen Realitäten schlicht nicht möglich, da sich die Bedingungen für jede nachfolgende Entwicklung durch permanent variante Einflussfaktoren immer ändern.
Ich muss korrekterweise klarstellen: Dies ist für meinen gedanklichen Ansatz die sinnvollere Beschreibung. Maxwell bezog sich auf die Anfangsbedingungen und postulierte, diese würden in einer komplexen Welt nie gleich sein können.
An dieser Stelle will ich noch einmal Norbert Elias und seine Figurationssoziologie auf die gedankliche Bühne holen. Elias spricht von dynamischen gesellschaftlichen Verflechtungen und stellt dazu fest:
Die ‚Umstände‘, die sich ändern, sind nichts, was gleichsam von ‚außen‘ an den Menschen herankommt; die ‚Umstände‘, die sich ändern, sind die Beziehungen zwischen den Menschen selbst
Norbert Elias, deutsch-britischer Soziologe
Die von Elias genannten Umstände sind in meiner Welt bzw. meinem Verständnis hyperdynamische Einflussfaktoren, die vergleichbar mit den Prinzipien der Zellteilung permanent Komplexität und Vielfalt entwickeln, sich in der Folge von ihrem Ursprung trennen und multiple neue Formate generieren. Vergleichbar mit der Morphologie in der Biologie und damit das Prinzip der Evolution seit ca. 3.8 Milliarden Jahren.
Kleiner Sidekick zum Thema: Im Jahr 1858 veröffentlichte der Berliner Arzt Rudolf Virchow, 1821 – 1902, seine Zelltheorie [2] für die Medizin und beschrieb damit zum ersten Mal die Theorie, Krankheiten würden im menschlichen Körper durch Störungen von Körperzellen hervorgerufen.
Das war ein radikaler Gedanke. Eine Zelle wurde plötzlich singulär betrachtet, was bedeutete, sie war von der nächsten Zelle abgrenzbar und damit [singulär] erreichbar. Also auch behandelbar!
Das war fast eine Art später Plausibilität zum mechanistischen Weltbild [2], wie es im 17. Jahrhundert von René Descartes abstrakt beschrieben wurde. Dies nur als kleine Randnotiz an dieser Stelle.
Wer das inhaltliche Hintergrundflimmern der meisten meiner Texte kennt, der weiß, dass ich mich an vielen Stellen mit technologischen Transformationen und deren sozialen Auswirkungen, besonders jedoch mit Fragen der Digitalität generell beschäftige.
In dem Zusammenhang ist der Begriff der Singularität ohne viele Umwege mit Ray Kurzweil, * 1948, verbunden [2] [3].
Kurzweil spekuliert in seinem Buch The Singularity is Near (deutsche Übersetzung: Menschheit 2.0) aus dem Jahr 2005 über die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz [2] [3] in sechs Epochen.
Kurz gesagt befindet sich nach seiner These die Menschheit am Ende der vierten Epoche und damit am Eintritt in die fünfte. In dieser fünften Epoche beschreibt Ray Kurzweil die Verschmelzung [2] [3] von Mensch und Maschine [2]. Wobei der Begriff der Maschine hier vielleicht in die Irre führt, da sich dieses produktive Ding schon lang von der Physik zu lösen scheint.
Kurzweil scheint zumindest für diese Phase relativ optimistisch, wenn er sagt:
We will preserve and enhance the intelligence that evolution has bestowed on us while overcoming the profound limitations of biological evolution.
Ray Kurzweil
Wir werden die Intelligenz, die uns die Evolution verliehen hat, bewahren und verbessern und gleichzeitig die tiefgreifenden Grenzen der biologischen Evolution überwinden.
Kurzweils Beschreibung dieser sechsten und aus seiner Perspektive letzten Epoche bleibt wage und diffus, daher können wir uns dies hier sparen.
Jedoch sehr klar und ein wenig dramatisch ist seine Position, ab dieser Phase könnten keine Vorhersagen mehr getroffen werden. Kurzweil verwendet hier den Begriff der Singularität als eine Art Kipppunkt, ein Übergang zu etwas vollkommen Neuem. Was auch immer das sein soll.
Jetzt aber Schluss mit diesem Ausflug zum Thema Singularität. Wir schalten mal ein paar Gänge zurück und fragen:
Was bedeutet nun Mimikry mit dem Blick auf den Titel dieses Textes?
Aus einer biologischen Perspektive soll die Nachahmung dem Täuschenden einen Vorteil gegenüber den Getäuschten bringen. Wobei die Täuschung immer durch eine Imitation erzielt wird. Üblicherweise mit dem Zweck, etwas abzuwehren (Schutz) oder etwas anzulocken (Beute).
Wobei man hier auf den Gedanken kommen könnte, dieses Kalkül mache auch eine Intention auf der anderen Seite sichtbar. Nehmen wir das Beispiel einer allzu menschlichen Eigenschaft: Die Lüge.
Eine Lüge funktioniert dann, wenn der Prozess des Lügens durch den Lügner einen Gläubiger findet.
Also eine andere Person, die – mehr oder weniger – bewusst der Lüge Glauben schenkt. Oder dieser aus bestimmten Gründen Glauben schenken will.
Bleiben wir bei dem Begriff der Imitation.
Wir könnten von einer Attrappe sprechen, einer Nachbildung mit dem Ziel einer flotten Illusion. Der Aufwand derer, die darauf hereinfallen sollen, muss möglichst gering sein, der Effekt [2] wiederum möglichst hoch.
Unabhängig von der Intention, mit der diese [vorwiegend] visuelle Falle wirken soll, geht es immer um die maximale Auffälligkeit. Idealerweise nur auffällig für jene, denen die Attrappe auffallen soll.
Weiter könnten wir in der Sprache unserer Alltagskultur Euphemismen ebenfalls als eine Form der Attrappe bezeichnen. Ein bestimmter Begriff steht für einen anderen, vorwiegend mit dem Ziel, einen Sachverhalt diplomatischer, moralisch korrekter oder verschlüsselter auszudrücken (meistens für einen eingeschränkten Personenkreis).
Wir sagen dann bildungsfern und meinen eigentlich ungebildet. Unternehmen sprechen von Gewinnwarnung und meinen Verlustwarnung. In anderen Umständen meint schwanger. Wenn die Politik von Rückführung spricht, ist Abschiebung gemeint.
Der Euphemismus ist dann eine Form der Sprachattrappe, die im Fluss der Kommunikation stets in Deckung bleibt und die sprechende Person schützen soll.
Ein Prinzip, das in der Politik und dem Journalismus oft perfekt beherrscht wird.
Auch das ein Mimikry-Effekt.
Im Unterschied dazu gibt es Neologismen [2], also Wortneuschöpfungen, welche die Kommunikation erleichtern können, da sie für eine kulturelle Entwicklung den kürzeren bzw. passenderen Begriff bieten. Ein Brunch ist dann ein spätes Frühstück, welches Ähnlichkeiten mit einem Mittagessen hat.
Oft sind Neologismen aber Verschleierungen mit einem taktischen Ziel:
Wenn die Werbung bei einem Hygieneprodukt von Tiefenreinheit spricht oder behauptet, etwas würde durch den Kauf und die Anwendung aprilfrisch, dann sind dies Sprachmittel, die kaum Teil aktiver Alltagskultur werden (niemand würde so sprechen), sondern sie verfolgen eine [kommerzielle] Kommunikation, deren isolierte Form der sprachlichen Anwendung ein Alleinstellungsmerkmal verteidigen will.
Das Produkt soll exakt mit diesem Begriff verbunden und darüber wiedererkannt werden.
Letztlich funktioniert jede Form der Markenkommunikation nach solchen Prinzipien.
Auch der Begriff Singularität [2] [3] [4] streut ein paar interessante Gedanken zur Überschrift dieses Textes.
Lassen wir das mal so stehen.
Es gibt natürlich auch Neologismen, die in den Zwischenräumen unterschiedlicher Interessen ihre sprachliche Anwendung finden. Wir sprechen von googeln und meinen eine bestimmte Routine. Gleichzeitig machen wir indirekt Werbung für ein Unternehmen bzw. das Produkt eines Unternehmens (Alphabet).
Wenn wir im mitteleuropäischen Kulturraum jemanden um ein Tempo bitten, dann verhält es sich ähnlich. Mehr noch, der Begriff Tempo gilt als Gattungsbegriff [2] für ein Papiertaschentuch. Man sagt eher Tempo, meint aber ein Taschentuch aus Papier.
Vorletztes Beispiel: Wie leicht es ist, einen stehenden Begriff in kürzester Zeit semantisch zu kapern und politisch wie auch sozial neu auszurichten, wurde in der Pandemie in den Jahren 2020 – 2023 deutlich, als Querdenken [2] plötzlich nur noch in einem Kontext gedacht werden konnte.
Es gibt natürlich auch freundlich gemeinte Beispiele aus dem sozialen Miteinander: Wir sagen zum Beispiel: Das kann doch jedes Kind und meinen damit nicht ein einzelnes Kind, sondern Kinder im Allgemeinen, also alle Kinder. Eigentlich meinen wir alle Menschen.
Skeuomorphismus ist dem Neologismus vergleichbar und meint im weitesten Sinn die Bezeichnung für ein Objekt, das formal oder materiell etwas anderes simuliert. Es geht darum, über die sichtbare, vielleicht auch fühlbare Oberfläche den Eindruck zu vermitteln, es handele sich um etwas anderes, etwas Vertrautes oder Höherwertiges.
Folien, die Holz imitieren. Möbel, die wie Leder wirken. Oft mit den Mitteln der Petrochemie finden sich unendliche Beispiele einer Imitation. Wir könnten auch von einer Camouflage (französisch für Tarnkleidung oder auch Tarnanstrich) sprechen.
Man findet Skeuomorphismus auch in der Lebensmittelindustrie [2] [3] [4] [5]. Typische Fleischprodukte werden in einer veganen Version als Schnitzel angeboten. Vermutlich gibt es bald neue vegane Formen industriell verarbeiteter Lebensmittel und – wenn diese erfolgreich sind – erkennt die Fleischindustrie das Potenzial und bietet diese wieder in einer tierischen Version an. Verrückt, aber vorstellbar.
In den digitalen Parallelwelten unseres Alltags kennen wir Skeuomorphismus als visuelle Krücken auf den Anwenderoberflächen (UI / GUI) bzw. den Displays [2] [3], mit denen wir eine lange und liebevolle Zeit verbringen.
Die digitalen Systeme übersetzen Prozesse und Funktionen über Symbolik [2]. Diese Übersetzung der eigentlichen Prozesse und damit der Rechenleistung [2] bzw. der Geschwindigkeit des Computers kommt einer visuellen Vollbremsung gleich und dient nur der beschränkten Aufnahmefähigkeit eines Menschen.
Um diese Aufnahmegeschwindigkeit zu erhöhen, wir könnten auch sagen, um diese mit dem Potenzial der digitalen Tools zu synchronisieren, wird die bekannte [physikalische] Welt visuell interpretiert und damit leichter für Menschen verständlich.
Eine digitale Notiz sieht dann ähnlich aus wie auf Papier geschrieben, ein Ordner für diese Notiz wie ein Ordner in der realen Welt eben aussieht. Wird die Notiz nicht mehr gebaucht, verschwindet sie in einem digitalen Papierkorb, der so aussieht wie in der realen Welt: ein Papierkorb, über den man in der Wirklichkeit auch stolpern könnte.
Alles sehr trivial und nicht neu.
Diese skeuomorphistische Welt auf den digitalen Oberflächen verändert sich in den vergangenen Jahren deutlich. Manche, oft eher infantile Visualisierungen sind immer weniger notwendig. Das visuelle Vokabular verändert sich. Das Prinzip bleibt jedoch erhalten und könnte in einem Leitsatz wie folgt lauten:
Die Auflösung der Physik in einen digitalen [diskreten] Code ist nur noch Symbol.
Es negiert jede Substanz, jede Materie und diffundiert die Welt in eine permanente Beliebigkeit der Interpretation.
Wir haben uns mit dem Begriff der Imitation beschäftigt. Dazu gehört auch die Emulation, die Nachahmung eines digitalen Teilsystems in einem anderen. Es gibt die Mimese, dem Prinzip des Mimikry sehr ähnlich. Es gibt in der Wirtschaft sogenannte Nachahmerprodukte, welche jenen Produkten sehr ähnlich sind, die als Original gelten und einfach früher in einem Markt erfolgreich waren.
Und es gibt natürlich die Fälschung in unendlichen Variationen, aber immer den Versuch, an etwas zu partizipieren, was man selbst nicht geleistet hat.
Im Zusammenspiel mit der Intention der Überschrift sollte ich eher sagen, was man nicht ist, aber gerne wäre. Wie ist das gemeint?
Dieser Text beginnt mit dem Satz: In unserer dringenden Suche nach Einzigartigkeit scheinen wir uns immer ähnlicher zu werden.
Natürlich basiert soziales Miteinander immer auf der Synchronizität vielfältiger Formen von Kommunikation. In gewisser Weise das Urverständnis von dem, was wir Lernen und Verständigung nennen.
Kinder ahmen schon früh die Bewegungen derer nach, die in ihrem Umfeld eine dominante Position einnehmen. Seien es die Eltern oder andere Personen, welche einen passenden, einen kulturell determinierten sozialen Code anwenden, um die Aufmerksamkeit des Kindes zu erregen.
Da wird dann gemeinsam gebrabbelt [2], die Hände formen sich vergleichbar, der Blick geht in eine ähnliche Richtung, das Gesicht formt eine Mimik wie die andere Person. Es entsteht eine frühe Ahnung von Gestik als kommunikatives Hintergrundflimmern der Sprache, welche erst viel später erlernt wird.
Damit lernen [2] Kinder soziales Verhalten. Durch Wiederholung und Wiedererkennung entsteht eine Form der Zugehörigkeit und damit Sicherheit. Alles im Grunde sehr einfach.
Nun wird Synchronizität entlang einer eher weichen argumentativen Kante erklärt. Es geht immer um ein Erlebnis, das akausal, also ohne gemeinsame Ursache (sonst würden wir von Kausalität sprechen) passiert. Es passiert, wenn die gemeinsamen Bedingungen dafür günstig sind.
Die weiche Kante – und dabei machen wir einen kleinen Abstecher in die Metaphysik bzw. die Ontologie – geht von einer Gleichzeitigkeit des Erlebnisses aus, idealerweise sogar ein wenig früher.
In jedem Fall jedoch passiert dies auf zwei Ebenen: Eine innere Wahrnehmung nimmt prädiktional eine äussere [physikalische] Wahrnehmung vorweg oder spiegelt diese synchron, also zeitlich parallel.
Alles, was sich nicht so leicht und belegbar erklären lässt, wird (vor allem nach C. G. Jung, 1875 – 1961) mit dem Phänomen der Archetypen [2] erklärt. Wir könnten von Ur-Vorstellungen sprechen, Ur-Motiven und instinktiven Ur-Handlungen, die alle im Ur-Bewusstsein (und damit auch im Unterbewusstsein) jeder Spezies angelegt zu sein scheinen.
Vögel bauen Nester, Spinnen spinnen Netze, Menschen greifen nach wenigen Monaten automatisch nach etwas, wenn es in ihre Nähe kommt. Ein grosses Thema. Uns interessiert nur das Folgende:
In diesem Jahr wäre Jean-François Lyotard, 1924 – 1998, einhundert Jahre alt geworden. Er prägte den Begriff der Postmoderne bzw. gilt als zentraler Theoretiker und Impulsgeber zu dem Thema. Wir kommen gleich noch auf ihn zurück.
Der Begriff Soziomimikry verfolgt einen gedanklichen Kern. Eine – manche mögen sagen diffuse – Betrachtung der Welt in Auflösung. Einer Welt, die sich über Supraintentionen permanent neu formiert. Damit meine ich Absichten (Intentionen), welche weit oberhalb (supra) auf einer erhabenen Ebene sowohl unerreichbar, vor allem aber unangreifbar zu werden scheinen.
Der Prozess der Digitalisierung während der vergangenen Jahrzehnte hat sich von einer technischen Ebene der Performanz (Physik) sowie der Cleverness von Software (Logik) gelöst und emulgiert zunehmend mit der menschlichen Kognition.
Wir betrachten die Welt mit einem algorithmischen Filter, und das Resultat dessen, was wir wahrnehmen, wird zunehmend eine homogene Masse der Interpretation.
In einer gewissen Grenzenlosigkeit der Selbstwahrnehmung ist das neue Postulat in wenigen Worten:
Ich kann alles sein. Oder auch: Ich kann als alles erscheinen, alles erreichen, alles wissen.
Provokativ ausgedrückt verdichtet sich wenigstens ein Teil unserer Existenz in die Insigne mit der Aufschrift: Ich könnte, also bin ich.
Uns sei es auch nur die Illusion davon.
Menschliche Wahrnehmung scheint durch digitale Filter zunehmend in einer parallelen Perspektive eine Position einzunehmen, die nur noch über externalisierte Funktionen realisierbar ist und mit dem Credo Ich könnte, also bin ich überschrieben ist.
Klar, das sind krawallige und dystopisch anmutende Betrachtungen. Warum ist mir das an dieser Stelle wichtig?
Ich spreche gerne von einer Amazonisierung der Weltwahrnehmung. Alles wird möglich und in diesem Raum der Möglichkeiten löst sich dieses Alles auf eine seltsame Weise auf und verliert damit die Bedeutung als Einzelnes.
Es verliert damit auch die Bedeutung als isoliertes bzw. singuläres Wertiges, etwas, das nur dieses Eine darstellt.
Ich sprach weiter oben von einem sozialen bzw. einem reflexiven Substitut. Wir scheinen langsam dem Glauben zu verfallen, alles wäre austauschbar, optimierbar, generierbar und subsummierbar in neue Kategorien.
Kategorien, die wir jeden Tag neu bestimmen können. Ein Klick, ein Wunsch, ein Bezahlvorgang genügt.
So wie es dem digitalen Code egal ist, was dieser an der [visuellen] Oberfläche (heute noch Displays) repräsentiert, so scheint sich die menschliche Wahrnehmung in Relation zu allem Wissen, zu allem, was diese Welt interpretierbar hervorgebracht hat, in einem Gewöll der Beliebigkeit [2] [3] aufzulösen.
Wenn Menschen es als anstrengender empfinden, ein paar Stunden mit Freunden zusammen zu sein, als diese oder andere unter einem digitalen Flirren zu besuchen, wenn die Neugier nicht ausreicht, um an einem fremden Ort offen zu sein, was dort Neues passieren könnte, wenn die Sorge um Kritik und Angreifbarkeit dazu führt, dass man positionsreduziert den erprobten Haltungsmustern potenziell Gleichgesinnter folgt und diese dann als eigene Variante einer digital unendlich oft erzählten Geschichte verpackt, dann…
…dann ist das vielleicht gar nicht so schlimm, wie es hier klingt.
Möglicherweise ergibt sich durch dieses Mimikryverhalten auch der positive Nebeneffekt, dass die Welt als Ganzes gar keine Erklärungen mehr sucht, da die Dynamik der [Hyper-] Komplexitäten und der Zwang nach prädiktionalen Lösungen (vor einem möglichen Problem) die Menschheit zur kollektiven [digitalen] Entspannung zwingt.
Vielleicht sind wir tatsächlich gerade in einem Epochenwechsel, wie von Ray Kurzweil beschrieben und erkennen erst in Jahren oder Jahrzehnten, was sich daraus für die menschliche Spezies positives entwickelt hat.
Möglicherweise verändern sich jedoch auch die Kriterien für das, was wir heute noch positiv bezeichnen würden. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, dass man sich im Rückblick wundert.
Ich schrieb ein paar Absätze zuvor, ich würde zu Jean-François Lyotard zurückkommen. Als zentraler Begründer der sogenannten Postmoderne vertrat er die These bzw. er erklärte die Moderne als Ganzes für gescheitert.
Weder die gesellschaftlichen Strukturen des menschlichen Zusammenlebens als Staaten noch die davon losgelöste philosophische Beschreibung der Welt würde ein verbindliches Bild zeichnen können, was das Richtige sei.
Eine grosse Erzählung über die Welt ist nicht möglich und wäre sie es, dann würde sie die menschliche Wahrnehmung überfordern. Zumindest scheinen die Niederungen der Geschichte [2] dies zu belegen. Von aktuellen Entwicklungen ganz zu schweigen.
Und wenn die eine Geschichte nicht verfügbar ist, dann ändert sich der Modus [2] [3] in der Postmoderne zum Plural multipler Stories. Es entsteht eine – mit den Worten von Lyotard – Diskursvielfalt, welche einer Rotation gleich keinen Anfang und kein Ende hat und damit auch kein eindeutiges Ziel.
Willkommen im Maschinenraum der Kommunikation!
Lyotard nannte (mit anderen in seiner Zeit) diese diffuse Offenheit möglicher Positionen Sprachspiele [2]. Ein schöner Begriff, nimmt er doch ein wenig die Ernsthaftigkeit und bringt das Schöne zurück, was Leben ausmachen soll: die stets neue Erkenntnis, egal wie alt diese sein möge. Die stets neue Freude an Fundstücken, egal wie lange diese schon im Verborgenen lagen. Die stets so empfundene Unmittelbarkeit, egal um welches Mittel es sich handelt.
Das ist der versöhnliche Aspekt dessen, was mir in diesem Text wichtig ist.
Ludwig Wittgenstein, 1889 – 1951, er starb vier Jahre bevor der Begriff der Künstlichen Intelligenz [2] zum ersten Mal in der Welt vorgestellt wurde, verband den Begriff Sprachspiele mit dem Prinzip der Heuristik, also dem methodischen Ansatz, mit unvollständigen Informationen nicht nur zu schlüssigen, sondern zu möglichst optimalen Lösungen zu gelangen. Auch das ein schöner Gedanke.
Letztlich endet dieser Diskurs in der banalen Feststellung, Menschen könnten nie ein vollständiges Bild von der Sicht der anderen haben. Sie können nur am Leben anderer teilnehmen und teilhaben, dabei Erlebnisfraktale austauschen und wie es Thomas S. Kuhn, 1922 – 1996, nannte: Diese könnten nur inkommensurabel sein, also ohne ein gemeinsames Maß.
Es gäbe nichts Gemeinsames, keinen [nach Lyotard] Metadiskurs. Alles wäre ein unendliches Gewöll von Übergängen zwischen den einzelnen Geschichten, welche sich Menschen erzählen.
Wenn alles gut geht, dann ergibt sich daraus kein Schaden. Wenn die [medialen] Spiegelungen der Vorbilder Ziele verfolgen, die dieser Welt nicht guttun, dann diffundieren die Geschichten langsam in uniformen Gleichgültigkeiten.
Hauptsache, das eigene Leben ist nicht gefährdet. Hauptsache, die eigene Existenz bleibt absicherbar.
Es gibt ein Gleichnis aus dem Jahr 1120 von Bernhard von Chartres, das wiederum von Johannes von Salisbury in seinem Werk Metalogicon, welches er im Jahr 1159 beendete, zum ersten Mal wie folgt formuliert wurde:
Dicebat Bernardus Carnotensis nos esse quasi nanos gigantum umeris insidentes, ut possimus plura eis et remotiora videre, non utique proprii visus acumine, aut eminentia corporis, sed quia in altum subvehimur et extollimur magnitudine gigantea.
Johannes von Salisbury: Metalogicon 3,4,47–50, Bernhard von Chartes zitierend.
Bernhard von Chartres sagte, wir seien gleichsam Zwerge, die auf den Schultern von Riesen sitzen, um mehr und Entfernteres als diese sehen zu können – freilich nicht dank eigener scharfer Sehkraft oder Körpergröße, sondern weil die Größe der Riesen uns emporhebt.
Möglicherweise sitzen wir gar nicht auf den Schultern von Riesen, sondern nur auf der Vorstellung derselben.
Diese Riesen sind vielleicht nur eine unendliche Ansammlung von Zwergen, die in der Summe wie Riesen erscheinen und in unserer Vorstellung das Bild eines Riesen ergeben.
Dann kann sich jeder Zwerg in unserer Gegenwart und mit den digitalen Zauberstäben ohne viel eigenes Zutun als Riese fühlen.
Vielleicht ist auch das kein Problem.
Vielleicht ist das ein riesiges Problem.
Wir werden sehen.
Wenn wir die Augen offen halten.
Die eigenen.
Wer doch lieber auf Papier lesen möchte, findet hier das PDF.
© Carl Frech, 2024
Die Nutzung dieses Textes ist wie folgt möglich:
01 Bei Textauszügen in Ausschnitten, zum Beispiel als Zitate (unter einem Zitat verstehe ich einen Satz oder ein, maximal zwei Abschnitte), bitte immer als Quelle meinen Namen nennen. Dafür ist keine Anfrage bei mir notwendig.
02 Wenn ein Text komplett und ohne jede Form einer kommerziellen Nutzung verwendet wird, bitte immer bei mir per Mail anfragen. In der Regel antworte ich innerhalb von maximal 48 Stunden.
03 Wenn ein Text in Ausschnitten oder komplett für eine kommerzielle Nutzung verwendet werden soll, bitte in jedem Fall mit mir Kontakt (per Mail) aufnehmen. Ob in diesem Fall ein Honorar bezahlt werden muss, kann dann besprochen und geklärt werden.
Ich setze in jedem Fall auf Eure / Ihre Aufrichtigkeit.